In der Stahlindustrie entstehen neben Rohstahl zahlreiche stofflich und energetisch nutzbare Kuppelprodukte. Dazu zählen u. a. Hochofenschlacke (als Hüttensand ein essenzieller Rohstoff in der Zementproduktion), Prozessgase wie Kokerei- und Konvertergas (Einsatz in der Chemieindustrie oder interner Energieversorgung), sowie nutzbare Abwärme (Einspeisung in Fernwärmenetze). Als zentrale Elemente industrieller Symbiosen leisten diese Kuppelprodukte einen hohen Beitrag zur Ressourceneffizienz in zahlreichen Sektoren.
Die Dekarbonisierung der Stahlindustrie geht mit einem Wechsel der Prozessroute – von der klassischen Hochofen-Konverter Route, hin zum Einsatz von Direktreduktionsanlagen und Elektrolichtbogenöfen – einher. Daraus resultieren Veränderungen in Aufkommen, Zusammensetzung und Verfügbarkeit der Kuppelprodukte. Für nachgelagerte Nutzungsstrukturen entstehen damit neue Herausforderungen bei Rohstoffsicherung, Energieversorgung und der Wirtschaftlichkeit etablierter Verwertungspfade. Daraus resultiert die Frage, wie sich die Transformation von Grundstoffindustrien, insbesondere der Stahlindustrie, auf bestehende industrielle Symbiosen auswirkt.
Ziel der Arbeit ist die technologische, ökonomische und ökologische Analyse von transformationsbedingen Veränderungen in industriellen Symbiosen der Stahlindustrie. Hierzu eignen sich die Methoden des Life Cycle Assessments in Kombination mit einem Life Cycle Costing, oder die systemdynamische Modellierung.
Bei Interesse melden Sie sich gerne bei Leonard Dietz