GeProNet

GeProNet – Geschäftsprozesse und Netzwerkmanagement in der erweiterten Supply Chain zum Schließen von Produktkreisläufen

Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Laufzeit: 2007 bis 2009

 

Verantwortliche

  • Jenny Steinborn

 

Projektpartner

  • Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik
  • Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung
  • ELPRO GmbH
  • adp Gauselmann GmbH
  • Kosatec Computer GmbH
  • CCR Logistics Systems AG

Im Unterauftrag:

  • Kerp Engineering GmbH
  • tegos GmbH

 

Ausgangslage und Problemstellung

Die aktuelle Gesetzgebung der letzten Jahre (z.B. ElektroG, KrW-/AbfG, AltfahrzeugG) bereitet den Weg von einer Quellen-Senken-Wirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft. Im Vordergrund steht das Paradigma "Vermeiden vor Verwerten vor Beseitigen", wobei die Kreislaufführung und Wiederverwendung von Produkten eine Form der Abfallvermeidung darstellt. Die Umsetzung der Regelungen erfolgt derzeit in passiven, kollektiven Rücknahmesystemen mit Ausrichtung auf Materialrecycling und energetische Verwertung. Hierbei werden die Potenziale eines höherwertigen, funktionellen Produktrecyclings häufig nicht genutzt.

Das Schließen von Produktkreislaufen und die mehrfache Nutzung von Produkten bzw. Komponenten bietet eine Vielzahl von Potenzialen in verschiedenen Bereichen:

Zu den ökonomischen Potenzialen zählen die Generierung von Erlösen über den Weiterverkauf in Sekundärmärkten und die kostengünstige Gewinnung von verwendbaren Ersatzteilen oder Komponenten für die Primärproduktion. Zudem ergeben sich Kosteneinsparpotenziale im Rahmen der Überbrückung von Lieferengpässen bei abgekündigten Bauteilen.

Neben den genannten ökonomischen Vorteilen ergeben sich durch die Kreislaufführung von Produkten zudem ökologische Vorteile in Form der Einsparung von Material und Energie bei der Neuproduktion, da die Funktionalität von Produkten und Bauteilen erhalten bleibt und diese einer weiteren Nutzungsphase zugeführt werden. Die Aufarbeitung und Wiederverwendung von Produkten führt somit zu einer Steigerung der Rohstoffproduktivität und zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs.

In sozialer Hinsicht ermöglicht die resultierende Preisreduktion durch den Vertrieb auf Sekundärmärkten den Einsatz hochwertiger Investitionsgüter in kapitalschwachen KMU oder die Versorgung sozial schwächerer Haushalte bzw. Schulen und anderer öffentlicher Einrichtungen mit hochwertigen Konsumgütern. Zudem bietet die Umsetzung eines hochwertigen Produktrecyclings Beschäftigungspotenziale in den  betroffenen Unternehmen.

Die Voraussetzungen für die Nutzung dieser Potenziale sind eine Identifikation und herstellerspezifische Rückführung von Produkten. Um dieses ökonomisch effizient abzubilden, sind optimierte Strukturen und Abläufe zwischen den Akteuren in einer erweiterten Supply Chain notwendig. Vor diesem Hintergrund besteht die Zielsetzung des Vorhabens in der Gestaltung und Koordination dynamischer Netzwerke zur aktiven, herstellerspezifischen Rücknahme von Geräten. Hierdurch soll eine ökonomisch darstellbare Anwendung von verschiedenen Optionen eines hochwertigen, funktionellen Produktrecyclings erreicht werden. Das Ziel des Projektes besteht zudem in der Entwicklung von Referenzgeschäftsprozessen für diese Abläufe in einer erweiterten Supply Chain und der Umsetzung in einem integrierten Konzept für eine durchgehende IT-Unterstützung.

 

Zielsetzung und Vorgehensweise

Insgesamt besteht das Forschungsprojekt aus drei Projektphasen. In den Phasen A (Planung und Gestaltung) und B (Koordination und Lenkung) werden die Grundlagen in den Bereichen Netzwerkmanagement, Prozessmanagement und IT-Management weiterentwickelt, um eine ökonomisch sinnvolle Umsetzung von Produktkreisläufen zu ermöglichen. In Phase C erfolgt die praktische Implementierung der Ansätze in drei Fallstudien.

 

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu diesem Forschungsbereich bzw. Forschungsprojekt finden Sie unter:

www.produktrecycling.net