GATTAquant

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08.12.2016

GATTAquant GmbH stellt sich vor

Die GATTAquant GmbH ist ein Start-up der TU Braunschweig. GATTAquant wurde im September 2014 gegründet und hat einen EXIST-Forschungstransfer über das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie erhalten. Aktuell befindet sich das Team noch in der Förderphase I, hat aber bereits die Bewilligung für die Förderphase II bekommen, welche ab März 2016 beginnen wird.

 

Max Scheible, Jürgen Schmied, Carsten Forthmann, Sofiène Roussel

Mit wem sitze ich heute hier? Wie ist euer Team zusammengestellt?

Jürgen Schmied:Unser Team besteht aus 4 Personen. Das sind namentlich Sofiene Roussel, Carsten Forthmann, Max Scheible, ursprünglich aus München und ich Jürgen Schmied. Dabei ist Sofiene verantwortlich für den betriebswirtschaftlichen Teil, Carsten arbeitet überwiegend im Bereich Softwareentwicklung und Max ist verantwortlich für die Forschung- und Entwicklung. Ich bin Geschäftsführer und Projektleiter.

Was macht eure Firma?

Jürgen Schmied: Wir bieten im Bereich der Fluoreszenz-Mikroskopie Testproben an. Mit diesen Testproben können die korrekte Funktion sowie deren Auflösungsvermögen bestimmt werden. Unser Scherpunkt liegt dabei im Bereich der sogenannten superauflösenden Mikroskopie. Die Techniken der superauflösenden Mikroskopie wurden in den letzten Jahren von verschiedenen wissenschaftlichen Arbeitsgruppen weltweit entwickelt und sind mittlerweile auch in Form von kommerziellen Mikroskopen erhältlich. So verkaufen Firmen wie Zeiss, Leica oder Nikon entsprechende Geräte. Der Vorteil dieser neuen Methoden liegt in der deutlich höheren Auflösung, welche vor allem in den Biowissenschaften auf immenses Anwendungspotential stößt. Die Bedeutung der Techniken zeigt sich auch in der Würdigung mit dem Nobelpreis für Chemie im Jahr 2014.

Ein Nachteil der Techniken ist deren Komplexität. So fällt es Anwendern oft schwer sich in die Techniken einzuarbeiten oder auch Probleme eindeutig zu identifizieren. Ebenso war es bisher nicht einfach möglich die erreichbare Auflösung überhaupt zu quantifizieren. Hier kommen wir ins Spiel. Wir entwickeln und vertreiben Testproben für die superauflösende Mikroskopie, welche die Anwender, aber auch Entwickler der Mikroskope dringend benötigen. Sie können die Testproben nutzen, um eben das Auflösungsvermögen zu quantifizieren oder auch zu demonstrieren, um evtl. Probleme mit dem Mikroskop zu identifizieren, um Einstellungen zu optimieren, um sich in diese Techniken der Mikroskopie einzuarbeiten, um bei der Neuanschaffung verschiedene Systeme miteinander vergleichen zu können, um nur einige Anwendungen unserer Produkte zu nennen. Zu unseren Kunden gehören neben den bekannten und weniger bekannten Mikroskopherstellern vor allem wissenschaftliche Institute und Einrichtungen, weltweit.

Was ist eure Marketingstrategie? Wie hören die Firmen und Hochschulen von euch und eurem Produkt?

Sofiène Roussel:Hauptsächlich hören die Firmen von uns über unsere Internetpräsenz und durch unsere E-Mail-Marketingaktionen. Auch profitieren wir sehr stark von viralem Marketing. So kommt es hin und wieder vor, dass Kunden, die unsere Produkte bereits getestet und für "gut" betrachtet haben, in Blogs über uns schreiben frei nach dem Motto: "Hey, schaut euch diese Firma an, die stellen Proben her mit denen Ihr eure Messergebnisse verifizieren könnt. Probiert das mal aus. Super Sache." Natürlich gehört auch eine Menge Glück dazu, dass Leute von sich aus so positiv über uns schreiben, aber solche Kommentare sprechen auch für die Qualität unserer Produkte. Auch in einem Webinar wurden wir letztens erwähnt. Weltweites Marketing ist wichtig, denn unser Exportanteil beträgt 60%. Dementsprechend gehen unsere Produkte wirklich in die ganze Welt. So konnten wir bereits unsere Produkte nach Australien, aber auch nach China, Japan, USA oder Mexiko verschiffen.

Ursprünglich ist euer Team aus der AG-Gruppe um Prof. Tinnefeld entstanden. Max, den ihr durch eure wissenschaftliche Arbeit kanntet, habt ihr aus München hierher geholt. Aber wie bist du Sofiène als Betriebswirt zum Team gekommen?

Sofiène Roussel:

Die Jungs haben einen Betriebswirt gesucht und ich habe mich auf diese Stelle ganz offiziell beworben. Ja, und es ist vielleicht auch gar nicht so schlecht, wenn man noch jemanden im Team hat, der von außen rein kommt, der die Leute und die Branche nicht so kennt. Ich hatte anfangs auch gar keine Ahnung, was die Jungs da genau machen… Aber es klang für mich ab der allerersten Sekunde unglaublich spannend!

Jürgen Schmied:War auch ein Glücksgriff.

Wie ist die Gründungsidee entstanden? Wann habt ihr gesagt: Wir gründen!

Jürgen Schmied: Die Idee eine Firma mit den heutigen Produkten zu gründen gab es in der Arbeitsgruppe um Prof. Tinnefeld schon lange vor der eigentlichen Gründung. Durch das anhaltende und große Interesse seitens anderer Arbeitsgruppen, aber eben auch der Mikroskophersteller solche Produkte kommerziell erwerben zu können, wurden wir in dem Gedanken bestärkt und bekamen schließlich mit dem EXIST-Forschungstransfer die ideale Möglichkeit dies auch in die Tat umzusetzen.

Warum ist die Region Braunschweig für euch so wichtig?

Jürgen Schmied: Die Region Braunschweig ist für uns nahezu ideal. Wir haben mit der TU Braunschweig aber auch mit Einrichtungen wie z. B. die PTB ein wissenschaftlich und technisches Umfeld, welches uns bei bisher allen Forschungsvorhaben perfekt unterstützen konnte. Ebenso wurden wir durch die Einrichtungen der TU Braunschweig im Bereich der Unternehmensausgründung stets kompetent und sehr erfolgreich beraten und unterstützt.

Du hast gesagt, Max kommt aus München. Warum habt ihr nicht in München gegründet? Die Start-up-Szene soll ja viel toller sein. Warum habt ihr in Braunschweig gegründet?

Jürgen Schmied: Eine blühende Start-up Szene sehen wir nicht als zwingende Voraussetzung für unseren Erfolg. Letzten Endes bringt es uns relativ wenig, wenn sich in unmittelbarer Nähe noch 50 weitere Start-ups befinden, mit völlig anderen Geschäftsmodellen, anderen Typen von Kunden, anderen Produkten. Wir sind, wie schon gesagt, mit Braunschweig und dem uns hier gebotenem Umfeld sehr glücklich.

Eure Gründung liegt nun schon eine Weile zurück. Da entstehen doch auch Wünsche. Wenn diese oder jene Sache da wäre, wenn die Hochschule, die Technologietransferstelle, die Wirtschaftsförderung oder die Stadt Braunschweig jenes anbieten würde, das würde uns helfen? Habt ihr so einen Wunsch?

Sofiène Roussel: Den Gewerbesteuersatz könnte man ein bisschen runter setzen. Der ist schon brutal hoch. Wir haben ja hier den Maximalsatz. Das macht theoretisch Wolfsburg tatsächlich attraktiver als Braunschweig.

Wo seht ihr euch in den nächsten Jahren? Was sind eure Ziele? Seid ihr noch in Braunschweig? Seid ihr in Wolfsburg, weil es da billiger ist?

Jürgen Schmied:Wir sind in Braunschweig ganz happy. Es gibt keinen Grund den Standort zu verlegen. Das wichtigste Ziel ist es, aus der Anfangsphase heraus zu kommen, sprich dass wir uns selbst tragen, und finanzieren können. Das ist aber zugleich auch das Minimalziel. Ziel ist natürlich durch stetige Erweiterung der Produktpalette, Verfeinerung des Geschäftsmodells, durch effizientere Prozesse in der Produktion oder gar durch völlig neue Geschäftsbereiche die GATTAquant GmbH weiter wachsen zu lassen und als Unternehmen zu etablieren.

Ganz herzlichen Dank für dieses Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

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