Alle Institute der Biowissenschaften benutzen inzwischen Methoden der Bioinformatik. Einige Arbeitsgruppen wenden schon seit Jahren spezifische Werkzeuge dieser Disziplin an und entwickeln diese kontinuierlich weiter, so z.B. zur Stammbaumanalyse, Bildverarbeitung und zur Analyse pflanzlicher Promotorstrukturen.
Die Ausbreitung der Methoden der Proteomics und Genomics (Erforschung des Proteinsatzes bzw. des Genoms einer Zelle) in alle Bereiche der Biowissenschaften erfordert problemorientierte Lösungskonzepte der Datenverarbeitung, die spezifisch für den einzelnen Anwender sind. Mit dem vom BMBF geförderten Bioinformatik-Kompetenzzentrum »Intergenomics« (2001-2006) ist zusätzliches Entwicklungspotential in die Biowissenschaften gekommen. Mehrere Gruppen der Genetik und Mikrobiologie entwickeln dabei in enger Zusammenarbeit mit Gruppen der Informatik und dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (vormals GBF) neue Datenbanken.
Im Jahr 2006 wurde schließlich erstmals der Ruf auf eine Professur für Bioinformatik erteilt, den Professor Dr. Dietmar Schomburg angenommen hat. Die Bioinformatik ist bereits ein integraler Bestandteil von Lehre und Forschung in den Biowissenschaften.