Ihr habt Interesse eure Abschlussarbeit bei uns zu schreiben? Dann kommt doch einfach zum Kolloquium!
Ihr könnt euch in die StudIP-Veranstaltung Kolloquium: Bachelor- und Masterkolloquium Ingenieur- und Verkehrspsychologie (WiSe 2025/26) eintragen, dann bleibt ihr immer auf dem Laufenden.
Im Kolloquium werdet ihr eure Abschlussarbeit präsentieren oder euer Praktikum vorstellen. Zudem besprechen wir, wie man eine Abschlussarbeit schreibt, wie man Präsentationen hält oder Grafiken erstellt, oder wie man bestimmte statistische Verfahren durchführt und auswertet.
Forward Collision Warnings haben sowohl in Fahrsimulatorstudien als auch im Realverkehr positive Wirkungen gezeigt. Vermutlich spielt dabei sehr stark die eingreifende Komponente (automatisches Bremsen) eine große Rolle. Auf der anderen Seite werden auch Fehlauslösungen berichtet, bei denen es besser wäre, nicht direkt einzugreifen, sondern nur zu warnen. Dann könnte man auch früher warnen, da eine Fehlwarnung nicht so schlimm wäre. Wenn allerdings insgesamt sehr häufig falsche Warnungen gegeben werden, könnte der Fahrer gegenüber der Zuverlässigkeit der Warnung skeptisch werden. Dieses Problemfeld soll in einer Fahrsimulatorstudie untersucht werden. Ein querender Fußgänger oder Fahrrad wird häufig präsentiert, wobei auch andere Fußgänger oder Radfahrer anhalten und nicht queren. Ein Warnsystem arbeitet dann mit unterschiedlichen Zuverlässigkeiten (zu häufige Auslösungen, fehlende Auslösungen) in verschiedenen Gruppen von Fahrern. Untersucht wird, wie sich dies auf die Reaktionen auswirkt.
Anzeigen im Head-Up-Display sind anders gestaltet als klassische Anzeigen im Fahrzeug, z.B. wird im HUD für die Geschwindigkeit gern eine digitale Anzeige verwendet. Hat diese Darstellung zur Folge, dass sich die Geschwindigkeitsregelung von Fahrern verschlechtert? Wie müsste man eine Anzeige im HUD ökologisch gestalten, sodass das nicht passiert?
HUD werden zunehmend im Fahrzeug verfügbar und liefern immer mehr Informationen. Dies nimmt weiter durch Assistenzsysteme zu. Untersuchungen im Flugbereich haben gezeigt, dass HUD dazu führen können, dass die Umwelt nicht mehr in der Weise verarbeitet wird, wie es notwendig wäre. Kann dies auch ein Problem beim Fahren werden? Es werden Szenarien entwickelt, in denen einen Überwachung unterschiedlicher Aspekte der Umwelt wichtig ist. Verglichen wird dann die fahrerische Leistung von Personen mit und ohne HUD, wobei die Art und Menge der Information variiert wird.
In Zukunft werden wir von automatischen Fahrzeugen gefahren. Aus der Beifahrerperspektive weiß man, dass nicht jeder Fahrer mit seinem Fahrverhalten angenehm ist. Wie sollte ein automatisches Fahrzeug fahren? Man sollte sich sicher fühlen. Dazu trägt vermutlich vor allem die Anpassung der Geschwindigkeit (andere Fahrzeuge, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Kurven, Wetter) hinsichtlich Zeitpunkt und Ausmaß bei, außerdem der gewählte Abstand und die Anpassung an Geschwindigkeitsänderungen des Vorderfahrzeugs. Im städtischen Bereich können weitere Objekte hinzukommen. In der Arbeit werden drei Varianten erarbeitet, die sich vor allem im Zeitpunkt entsprechender Reaktionen unterscheiden. Probanden fahren und bewerten das Verhalten (punktuell, global) und fahren die Strecke zweimal selbst (einmal vorher und einmal nachher). Damit wird einerseits untersucht, inwieweit entsprechende Anpassungen sinnvoll sind, andererseits, welche Rolle das eigene Fahrverhalten dabei spielt.
Time-headway, Time-to-Collision, oder doch lieber halber Tacho? Wie werden diverse Abstandsmaße wahrgenommen und welche Abstände werden im Straßenverkehr eingehalten bzw. akzeptiert? Im Fahrsimulator sollen die Anzeigen verschiedener Abstandsmaße verglichen werden und auf ihre Verständlichkeit, Akzeptanz und Nützlichkeit hin überprüft werden. Methoden der Bachelorarbeit: Simulatorfahrt, lautes Denken, Interview und Fragebogen. Im Rahmen der Arbeit sind quantitative und qualitative Daten auszuwerten und in Bezug zueinander zu setzen.
Für die Bewertung der Usability werden häufig eingedeutschte Fragebögen verwendet, die für Laien kaum verständlich sind. Auf welche Weise könnten die verschiedenen Aspekte der Usability am besten abgefragt werden? Welche Aspekte können unterschieden werden, die für den Entwickler einen Hinweis liefern, was er verändern muss? In der Studie wird ein Usability-Fragebogen entwickelt und validiert im experimentellen Vergleich zu anderen eingesetzten Verfahren. Dazu werden Objekte, die sich in ihrer Usability unterscheiden, zum Test und zur Beurteilung vorgegeben und die Ergebnisse verglichen.
In wie weit gleicht / ähnelt sich Verhalten im Simulator mit realem Radfahren? Hier wären zunächst Standard-Situationen zu entwickeln und dann zu testen in einem Mixed Design (Within: Situationen, Between: Simulator-Training). Zusätzlich sollen Fahrgefühl und subjektive Situationsbeurteilungen aufgenommen werden.
Navigieren mit dem Handy, Musikhören mit Kopfhörern, Telefonieren: Wie viele Radfahrende lassen sich während der Fahrt ablenken? Für Pkw-Fahrende und Zufußgehende liegen inzwischen einige Daten vor, für Radfahrende ist die Datenlage bisher relativ dünn. In einer Beobachtungsstudie soll untersucht werden, wie häufig Radfahrende abgelenkt unterwegs sind und ob sie ihr Verhalten in verschiedenen Verkehrssituationen an die Anforderungen dort anpassen. (Bachelorarbeit)
Es gibt spezifische Situationen, in denen die Interaktion zwischen Radfahrern und Autofahrern häufig zu Unfällen führt, z.B. an Einmündungen oder Kreuzungen oder wenn Autofahrende aus dem Auto steigen. In Simulatorstudien soll untersucht werden, in wie weit eine Änderung der Infrastruktur (Sichtfelder, Markierungen, Bepflanzung…) das Verhalten der Beteiligten regelhaft verbessern kann. (Studie im Fahrrad- oder Autosimulator).
Autofahrer sollen beim Überholen von Radfahrern mindestens einen Abstand von 1.5 Metern einhalten. Tun sie dies auch bzw. wann tun sie dies nicht? Im Simulator kann gezielt das Verhalten der Radfahrer (z.B. Abstand vom Seitenrand, Schwanken, Geschwindigkeit) und einige Merkmale (Männer, Frauen, Alter, Helm, Kleidung) variiert werden und untersucht werden, inwieweit dies das Verhalten der Autofahrer beim Überholen beeinflusst.
Um sich an Regeln zu halten, sollte man sie kennen. 2015 haben wir festgetellt, dass es selbst bei Radfahrenden als auch bei Kindern, die gerade aus der Radafahrausbildung kommen, nicht gut um diese Kenntnisse gestell ist. Wie sieht es heute aus? Und wie sehr wissen Autofahrende Bescheid? Was haben Regeln und das Wissen darum mit verschiedenen Unfallsituationen zu tun? In Kooperation mit der DTU in Lyngby, DK möchten wir hier gern eine vergleichende Studie realisieren, äußerst gern mit Aufenthalt in Dänemark.
Radfahrerampeln wurden eingeführt, um Radfahrer sicherer im Verkehr zu führen. Einige dieser Ampeln haben beim geradeausfahren und rechtsabbiegen einen Vorlaufzeit für Radfahrer. Verändert sich der Zeitpunkt, zu dem nachfolgende Autofahrer losfahren dadurch, dass sie die Radfahrerampel sehen können? Bachelorarbeit im Fahrsimulator.
Warum wird bei Rot geradelt? Die Rotzeit, die Einsehbarkeit, der andere Verkehr, andere Radfahrer als Vorbild können mögliche Einflussgrößen sein. Ausgewählte Ausprägungen werden in einer Studie am Fahrradsimulator verglichen. Probanden fahren hier mehrfach durch eine Stadt mit entsprechenden Szenarien. Eine Herausforderung ist es, die Radfahrer dabei zu einem realistischen Ausmaß an regelwidrigem Verhalten zu motivieren (z.B. durch Belohnung für schnelles Ankommen).