Kinder-Uni-Erklärvideo #5

Kinder-Uni-Erklärvideo #5

Interview mit Prof. Dr. Andreas Hangleiter

Wie kann man mit Großgeräten kleinste Bereiche erforschen?

Professor Dr. Andreas Hangleiter arbeitet mit ganz großen Geräten, um besonders kleine Teilchen sehen zu können. Angefangen hat Prof. Hangleiter aber gar nicht mit winzig kleinen Teilchen, sondern mit durchaus sichtbaren Geräten wie Fernsehern. Wie er von Fernsehern zu Nanostrukturen gekommen ist, verrät er euch auf den nächsten Seiten.

Prof. Dr. Andreas Hangleiter

Welches Phänomen hat als Kind oder Jugendlicher Ihre wissenschaftliche Neugier geweckt?
Als Jugendlicher habe ich zunächst angefangen einfache elektronische Schaltungen aufzubauen, dann elektronische Geräte wie zum Beispiel Fernseher zu reparieren und später eigene komplexere Geräte zu bauen. Über das Elektronik-Basteln und den Physik-Unterricht in der Schule hat sich dann meine Begeisterung für die Physik entwickelt.

Was hat dieser Ausgangspunkt mit Ihrer aktuellen Forschung zu tun?
Meine aktuelle Forschung stellt das grundlegende physikalische Verständnis der Eigenschaften von Nanostrukturen in den Vordergrund. So gesehen habe ich in meiner Jugend damit begonnen, immer komplexere Systeme wie zum Beispiel einen Fernseher aus Einzelteilen zusammenzusetzen, während ich heute komplexe Phänomene gedanklich in ihre Einzelteile und deren Zusammenhänge zerlege.

Was gefällt Ihnen am Beruf des Wissenschaftlers?
Am Beruf des Wissenschaftlers reizt mich bis heute, dass ich ständig mit immer neuen Fragen und Herausforderungen konfrontiert werde, auf die bisher noch niemand eine Antwort weiß. Die Suche nach Antworten auf diese Fragen ist zwar häufig auch mit Rückschlägen verbunden, aber langfristig sieht man dann doch den Fortschritt und die zunehmende Zahl an beantworteten Fragen.

Welche Eigenschaften brauchen Sie für Ihre Forschung?
Man braucht in der Forschung sicherlich viel Geduld. Logisches und analytisches Denken sind wichtige Voraussetzungen, Geschicklichkeit hilft enorm beim experimentellen Arbeiten. Ein gesundes Maß an Selbstvertrauen ist nötig, um auch ungewöhnliche Ideen bis zum Erfolg zu treiben.

Ein Blick in die Zukunft: Was möchten Sie unbedingt noch erforschen?
Durch die neuen Großgeräte am Forschungszentrum „LENA“ habe ich die Chance, noch genauer als bisher einerseits die Details des Aufbaus von Nanostrukturen aus Atomen zu „sehen“, andererseits aber auch die (makroskopischen) Eigenschaften dieser Nanostrukturen äußerst präzise zu vermessen. „LENA“ ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung des Forschungszentrums „Laboratory for Emerging Nanometrology“, einem Forschungszentrum für Nanomesstechnik. Mein Traum ist, eine direkte Beziehung zwischen beobachtbarer atomistischer Struktur von Nanostrukturen und den Details ihrer Eigenschaften herzustellen. Im Extremfall bedeutet das sehen zu können, was passiert, wenn zwei Atome den Platz tauschen.


Video: "Wie kann man mit Großgeräten kleinste Bereiche erforschen?"

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Forschungsschwerpunkt Metrologie

Prof. Dr. Andreas Hangleiter hat Euer Interesse am Forschungsschwerpunkt Metrologie geweckt?

Dann schaut Euch gerne mal auf der Homepage um.