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IGG | Interview mit Prof. Milatz im Alumni-Bau-Newsletter

Der Newsletter Almumni-Bau 2024|01 ist erschienen. Prof. Marius Milatz berichtet darin von seinem Start am IGG, der Computertomographie im bodenmechanischen Forschungslabor, wie der Klimawandel seine Forschung verändert und wie er in Braunschweig angekommen ist.

Wir geben das Interview hier wieder. Den ganzen Newsletter finden Sie auf der Seite

Alumni-Bau Newsletter

Herr Professor Milatz, Sie übernehmen das Institut für Geomechanik und Geotechnik von Prof. Stahlmann und arbeiteten sogar einen Monat lang parallel mit Herrn Stahlmann vor seinem Abschied. Wieviel Tradition gibt es in dem Institut, wie stark wird der Wandel?

Den Lehrstuhl von Prof. Stahlmann habe ich auf meinen Wunsch hin bereits zum 1. März übernommen. Mit so einer Überlappungszeit ist es gut, reinzukommen und die Institutsgeschäfte zu übernehmen. Ich bin rundum freundlich aufgenommen worden, hier von allen Kolleginnen und Kollegen und Herr Stahlmann hat sich viel Zeit für mich genommen. Wir haben viele Gespräche geführt, so dass ich einen guten Start hatte.

Ich habe viele gewachsene Strukturen übernommen, was die Institutsausstattung angeht, das Personal, die Lehre und viele Geräte sind verfügbar und das ist ein Segen. Das war ein sehr guter Start! Das Labor läuft mit sehr gutem Laborpersonal und dafür bin ich sehr dankbar. Natürlich möchte ich auch neue Geräte anschaffen und das wird in den nächsten Wochen auf den Weg gebracht.

Mit Hilfe von Computertomographie möchten Sie Prozesse in Bodenproben untersuchen. Wie können wir uns das vorstellen? In welchen Maßstäben wird das stattfinden, wie groß werden die Geräte sein?

Die Computertomographie (CT) konnte ich erstmals 2017 einsetzen, ganz bescheiden, mit einem CT-Scanner am Institut für Biomechanik in Hamburg. Da wurden üblicherweise Knochenproben untersucht und wir haben begonnen, Bodenproben zu untersuchen, um herauszufinden, was wir da für Bilder bekommen. Das ist dann über die Jahre gewachsen mit einer Kooperation mit der Université Grenoble Alpes. Die haben einen ganz tollen wissenschaftlichen Computertomographen dort stehen und sind spezialisiert auf Bodenuntersuchungen, dort habe ich weiter geforscht.

An der TU Braunschweig habe ich festgestellt, dass es auch hier so gute Geräte gibt, beispielsweise beim Kollegen Prof. Ralf Jänicke, der einen Hochleistungscomputertomographiescanner hat. Am iBMB, direkt nebenan, steht ein wissenschaftlicher CT-Scanner, den wir auch weiter nutzen wollen, der von Thorsten Leusmann betreut wird. Man braucht diese Infrastruktur. Das sind typischerweise Großgeräte und wir wollen mit den Instituten eng zusammenarbeiten. Wir können aber auch Großforschungseinrichtungen nutzen wie zum Beispiel das Deutsche Elektronen-Synchroton DESY in Hamburg. Dort können wir die Synchroton-Strahlung nutzen, die aus dem Teilchenbeschleuniger als Nebenprodukt hervorgeht und mit brillanter Röntgenstrahlung mit kurzen Aufnahmezeiten hochaufgelöste 3D-Bilder erzeugen.

Die Vision wäre es, hier in Braunschweig ein bodenmechanisches Forschungslabor für spezielle CT-Experimente einzurichten. Man braucht typischerweise kleine Geräte, die man in den CT-Scanner hineinbekommt. Mit dem Bau solcher Geräte habe ich mich in den letzten Jahren in einem Graduiertenkolleg in Hamburg befasst. Nach dem Prinzip des „Physical Computing“ kann man sehr kreativ eigene Apparaturen bauen, die über eigens entwickelte Software gesteuert werden. Das Produkt ist dann ein miniaturisierter Versuchsaufbau, den man in einen CT-Scanner reinstellen kann und den man idealerweise fernsteuert über eine sehr gut handhabbare Programmiersprache wie Python. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, solche Techniken in Forschung und Lehre an der TU Braunschweig zu etablieren.

Die Geräte sind üblicherweise klein, da sie auf den Drehtisch von einem CT-Scanner passen müssen. Die Bodenproben, die ich zuletzt untersucht habe, waren ungefähr daumengroß. Das sind wenige Millimeter, aber die Proben umfassen tausende Sandkörner! Wir können mit hoher räumlicher Auflösung studieren, wie Sandkörner aneinander reiben, wie sie sich bewegen und rotieren und wie sich Fluide, z. B. Wasser und Luft, zwischen den Sandkörnern im Porenraum bewegen.

Neu ist der Themenfokus Herausforderungen aus dem Klimawandel. Was bedeutet das im Bereich Boden?

Dieses Thema treibt uns alle um. Wir haben es alle erlebt, dass in einem extrem heißen Sommer unsere Pflanzen im Garten eingehen oder auf der anderen Seite unser Keller vollläuft. Unsere Städte müssen mit extremer Hitze klarkommen und mit Extremwetterereignissen, was Niederschläge und Überflutungen angeht, beispielsweise bei der Oker, die hier durch Braunschweig fließt.

Der Klimawandel im Bereich Boden tangiert die Landwirtschaft, die Städte und den Küstenschutz. Die Deiche werden bei Starkregen aufgesättigt und es gibt Deichbruchgefahr. Da haben wir viel Forschungsbedarf, was Standsicherheit von Deichen angeht, ein klassisches Thema im Erdbau bzw. in der Geotechnik.

Ich befasse mich in der Forschung auch mit teilgesättigten Böden, wie wir sie eigentlich überall oberflächennah anstehen haben. Bei teilgesättigten Böden sind die Poren zwischen den Körnern nicht komplett trocken und nicht komplett mit Wasser gefüllt. Dadurch habe ich Kapillareffekte. Das Wasser kriegt eine Zugspannung oder eine Saugspannung, die zur Tragfähigkeit des Bodens beiträgt. Trocknet der Boden aus oder sättigt er vollständig auf,  verliert der Boden seine Tragfähigkeit. Wir kennen das alle von Sandburgen: Wenn wir eine Sandburg bauen, die komplett durch die Sonne austrocknet, geht sie kaputt, aber auch, wenn eine Welle kommt. Auch Deiche sind in der Regel teilgesättigt, verlieren sie diese Eigenschaft, dann halten sie nicht mehr.

Das wollen wir hier gemeinsam mit den benachbarten Instituten untersuchen, auch mit dem großen Wellenkanal, wo ich jetzt auch Co-Direktor bin. Die Interaktion von Bauwerk, Boden und Wasser ist ein Bereich, in dem wir gemeinsam Forschen können, auch im GWK, wo wir Bauwerke in den Wellenkanal in verschiedenen Maßstäben prüfen können. Wir würden dabei die Bodenkomponente liefern. 

Das IGG hat sich bisher auch schwerpunktmäßig mit der Endlagerung von radioaktiven Abfällen beschäftigt. Setzen Sie diese Arbeit fort?

Wir haben die Asse hier vor den Toren Braunschweigs, wo bereits viel getestet wurde und auch viele Probleme auftraten. Ich finde das Thema sehr spannend, es war Herrn Stahlmanns Steckenpferd und ein Leuchtturmprojekt hier. Es ist eine Jahrmillionenaufgabe, wir müssen da eine Lösung finden. Das Forschungsthema wird am Institut zur Zeit im Projekt SEMOTI weiter bearbeitet, dass Herr Stahlmann zu Ende betreut. Wie können wir das Endlager sicher betreiben über die Zeiträume, wie können wir das berechnen? Das ist eine große Aufgabe, die wir lösen wollen, auch unter dem Aspekt der Rückholbarkeit. Als Geotechniker würde ich die Wirtsgesteine in den Blick fassen. Was passiert denn da, wenn Salzlake oder Süßwasser durch Steinsalz strömt, wie löst sich das auf? Das wollen wir mit neuen Methoden untersuchen. Das Seminar Tiefenlagerung wollen wir fortsetzen.

Ein anderes traditionelles Thema am IGG ist der Tunnelbau. Angesichts des immensen Aufwands und Materialverbrauches in Zeiten des Klimawandels: Unter welchen Parametern ist der Tunnelbau für Verkehrswege überhaupt noch zukunftsfähig? Was für Einsparungspotentiale gibt es hier?

Das Thema Tunnelbau hat mich viele Jahre begleitet, ich habe in Hamburg auch einen Lehrauftrag „Einführung in den Tunnelbau“ gemacht, von der Historie aus dem Bergbau bis zur modernsten Vortriebstechnik. Natürlich ist das ressourcenaufwändig und erzeugt viel Abraum, teilweise auch Abraum, der so modifiziert ist, dass man ihn deponieren oder wieder aufarbeiten muss. Hier kann man mit Abraummanagement sicher eingreifen, damit ich das Material als Baustoff weiterverwenden kann.

Ich halte Tunnelbau nach wie vor für wichtig und wir können da noch viel forschen. Auch in Zusammenarbeit mit der Firma Herrenknecht, die uns hier auch mit Stipendien für Studierende unterstützt.

Was planen Sie in der Lehre?

Es gibt u.a. neue Strömungen im Spannungsfeld Grundlagenwissen versus Digitalisierung. Mir ist wichtig, dass die Studierenden solide Grundkenntnisse erhalten in den Bereichen Bodenmechanik, Grundbau, in den Vertiefungen untertägiger Hohlraumbau, unterirdisches Bauen, und natürlich auch in der Anwendung numerischer Methoden. Mir ist wichtig, dass Studierende Programmieren lernen, was in den letzten Jahren stiefmütterlich im Bauingenieurwesen behandelt wurde. Die Studierenden können lernen, einen Minicomputer zu programmieren, um ein Experiment zu steuern, beispielsweise Motoren zu steuern, die eine Bodenprobe belasten, und Sensoren anzusprechen, die Daten sammeln.

Sie bezeichnen sich als bodenständig und norddeutsch - dann dürfte es Ihnen leichtfallen, in Braunschweig Fuß zu fassen. Sind Sie gut in Braunschweig angekommen?

Ich habe die Stadt im Rahmen der Bewerbungsphase kennen gelernt und auch lieben gelernt, es ist im Vergleich zu Hamburg übersichtlicher im positiven Sinne, man kann alles schnell erreichen, es gibt aber auch viele grüne Bereiche und Wasser – wie in Hamburg. Das finde ich sehr sehr schön. Ich habe auch schon eine gut gelegene Wohnung gefunden.

Ich bin groß geworden in Norderstedt, im Speckgürtel von Hamburg, in Schleswig-Holstein zwischen den Meeren. Auch wandermäßig bin ich viel in Norddeutschland unterwegs gewesen.

Ich kann mir vorstellen, dass man als Bodenwissenschaftler ganz anders wandert, wenn man weiß, was sich unter einem befindet.

Ja, geologisch ist Braunschweig auch sehr interessant. Von Natur aus war ich immer sehr interessiert an Geologie, ich wollte Paläontologie studieren und ich sehe jetzt, dass man das gut kombinieren kann, wenn ich hobbymäßig bei meiner Arbeit Fossilien suche. Es gibt sogenannte Leitfossilien, die repräsentativ für bestimmte Erdschichten und Zeitalter sind. Diese Liebe für die Natur kann ich hier mit einbringen.

Wir haben hier verschiedene Geomaterialien, vor mir stehen Proben von verschiedenen Sanden, aus Island mit vulkanischen Bestandteilen, aus den großen Seen in Kanada und eine Probe aus Santorin, Griechenland, wo die einzelnen Körner porös sind. Diese Sande haben völlig verschiedene Eigenschaften. Das besser zu verstehen und berechenbarer zu machen, das ist eine Vision von uns. Je genauer man hinguckt, umso komplizierter wird es. Das fasziniert mich.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Heiko Jacobs

Nächstes ISM-Seminar, Zachary Jones: "A Saddle Point Algorithm for Inequality Constrained Stochastic Multi-Objective Optimization Problem" am 4. Juli um 11:00 Uhr

Wir freuen uns, für das nächste Seminar Zachary Jones, M.Sc., Doktorand am INRIA in Palaiseu in Frankreich, begrüßen zu drüfen. Seinen spannenden Vortrag über seine Arbeit können Sie am 4. Juli um 11:00 Uhr im Vorlesungssaal 003 am ISM (Hermann-Blenk-Str. 37, Braunschweig) verfolgen.

Abstract:

Der Fokus liegt auf dem Finden von Punktlösungen eines stochastischen Multi-Objektiv-Optimierungsproblems mit Ungleichungsnebenbedingungen. In diesem Zusammenhang haben wir weder direkten Zugang zu analytischen Ausdrücken der Zielfunktionen, der Nebenbedingungen noch ihrer jeweiligen Gradienten, sondern lediglich Zugriff auf Realisierungen dieser stochastischen Größen. Dadurch wird es schwieriger zu prüfen, ob ein gegebener Designpunkt die gestellten Bedingungen erfüllt. Zudem verändert die Hinzunahme von Ungleichungsnebenbedingungen die Gestalt der Pareto-Menge, was den Optimierungsprozess weiter verkompliziert.

Zur Lösung des Problems wird ein Sattelpunkts-Algorithmus auf Basis stochastischer Approximation vorgeschlagen. In jeder Iteration wird zunächst einen Lagrange-Multiplikator aktualisiert und anschließend im Designraum einen Schritt unter Verwendung des entschärften stochastischen Multigradienten – einer auf den stochastischen Mehrziel-Fall verallgemeinerten Abstiegsrichtung - durchgeführt. Anschließend wird ein Konvergenzbeweis für unseren Ansatz im diskreten Zeitbereich mithilfe einer maßgeschneiderten Lyapunov-Funktion erbracht.

Biografie von Zachary Jones, M.Sc.:

Zachary Jones ist Doktorand in Platon-Team des Inria Saclay Center und Mitglied des Zentrums für angewandte Mathematik an der École Polytechnique. Er stammt aus den USA und hat zunächst seinen Bachelorabschluss in Physik an der Queen Mary University in London absolviert. Für seinen Master in Statistik wechselte er an die KU Leuven nach Belgien. Bei seiner Forschung am Inria beschäftigt er sich hauptsächlich mit stochastischen Multizielmethoden, die auch der Kern seiner Doktorarbeit sind.

Neue Vorlesung im SoSe '25: Biological Fluid Dynamics

Das Instititut für Strömungsmechanik bietet im Sommersemester 2025 die neue Vorlesung "Biological Fluid Dynamics" an.

Kurzbeschreibung:
We seek motivated students from a broad range of disciplines eager to join us in this
inaugural course at TU Braunschweig. We will study topics that cross traditional
boundaries, and therefore look forward to the participation of students from STEM
fields ranging from Biology, Chemistry, Engineering, Medicine, Physics, to name but
a few. Via active participation in this course students will, for instance, be able to:
• Conduct analysis and/or design optimization through the lens of Evolution, and subsequently perform validation against theory (or experiment);
• Understand and manipulate the governing equations for unsteady flows across a broad range of scales, e.g. from cellular motility to bio-propulsion;
• Solve problems relating to pulsatile internal flows (with e.g. curvature, bifurcations) as well as to unsteady aerodynamics/hydrodynamics; and
• Apply qualitative and quantitative reasoning to support real-world biomedical or biologically-inspired designs (e.g. biomedical devices, physiological mechanisms, imaging techniques and autonomous robots).

Lehrender: Prof. Dr.-Ing. David E. Rival
Sprache: Englisch
Wann: Dienstag, 9:45-12:15 (VL) & 11:30-12:15 (Übung)
Wo: SN 19.3 (Altgebäude, TU Braunschweig)
Erste Vorlesung am: Dienstag, 22.04.2025
Lehrmaterial: Rival, D., 2022, Biological and Bio-Inspired Fluid Dynamics – Theory and Application, Springer-Nature

Mehr Informationen: stud.ip

Nächstes ISM-Seminar, Prof. Hirotaka Sakaue: "Temperatur- und Phasenmessungen mittels Lumineszenzbildgebung" am 28. Februar um 14:00 Uhr

Wir freuen uns, unser nächstes Seminar ankündigen zu können, bei dem Prof. Hirotaka Sakaue, außerordentlicher Professor am Fachbereich Luft- und Raumfahrt und Maschinenbau der University of Notre Dame, seine Arbeit zur Luminiszenz-Bildgebung zur Messung von Temperatur und Phase in unterkühlten Tröpfchen vorstellen wird. Kommen Sie am 28. Februar um 14:00 Uhr in den Hörsaal 003 des ISM (Hermann-Blenk-Str. 37, Braunschweig) und erleben Sie einen spannenden Vortrag über seine Forschung.

Abstract:

Es wird ein Lumineszenz-Imaging zur Messung der räumlich-zeitlichen Temperatur von unterkühltem Wasser im Vereisungsprozess vorgestellt. Sie kann zur Identifizierung der Wasser/Eis-Phase bei Vereisungsstudien verwendet werden. Die Präsentation konzentriert sich auf das grundlegende Prinzip der Lumineszenzbildgebung und ihre Merkmale. Neben dem Lumineszenz-Imaging für Vereisungsstudien werden auch aktuelle Studien zur Flugzeugvereisung vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Studie zum Tropfenaufprall und eine eisabweisende Beschichtung zur Verhinderung von Eisbildung.

Biografie von Prof. Hirotaka Sakaue:

Dr. Hirotaka Sakaue ist außerordentlicher Professor an der Abteilung für Luft- und Raumfahrt und Maschinenbau der Universität von Notre Dame. Bevor er nach Notre Dame kam, war er über zehn Jahre als Forscher bei der Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) tätig. Er erwarb 1996 seinen BS in Biomolekulartechnik am Tokyo Institute of Technology, Japan, und 1999 bzw. 2003 seinen MS und PhD in Luft- und Raumfahrttechnik an der Purdue University.

Nächstes ISM-Seminar, Francesco Caccia, M.Sc.: "Stromröhren- und Stokes-Zahl-Effekte in 2D- und 3D-Simulationen von Partikeldynamiken in axialen Rotorströmungen für Eisanwendungen" am 24. Februar um 14:00 Uhr

Wir freuen uns, unser nächstes Seminar anzukündigen, in dem Francesco Caccia, M.Sc., sprechen wird. Francesco schließt derzeit seine Doktorarbeit am Department of Aerospace Science and Technology des Politecnico di Milano ab. Seien Sie am 24. Februar um 14:00 Uhr im Hörsaal 003 des ISM (Hermann-Blenk-Str. 37, Braunschweig) dabei für einen spannenden Vortrag über seine Forschung und die bedeutenden Implikationen für Vereisungssimulationen und Eisschutzsysteme.

Wir freuen uns darauf, Sie bei dieser informativen Sitzung zu sehen!

Abstract:
Für hochpräzise, mehrstufige Vereisungssimulationen oder beim Entwurf effektiver Eisschutzsysteme für dreidimensionale Geometrien sind erhebliche Rechenressourcen erforderlich. Ein effizienterer Ansatz, insbesondere für schlanke Rotorblätter, wie sie bei Propellern, Windturbinen und Hubschraubern zu finden sind, besteht darin, die Vereisung an isolierten Abschnitten statt am gesamten Blatt zu analysieren. In solchen Abschnittssimulationen müssen die relative Geschwindigkeit und der Anstellwinkel angegeben werden. Für kleinere Partikel können weniger präzise aerodynamische Modelle verwendet werden, um die induzierten Geschwindigkeiten zu berechnen. Für größere Tropfen kann die geometrische Geschwindigkeit angewendet werden, ohne die Induktionseffekte zu berücksichtigen. In diesem Seminar wird das Verhalten von Tropfen in 2D- und 3D-Simulationen gezeigt und charakterisiert. Für Tropfen mit einer kleinen Stokes-Zahl (Stk≪1) sind genaue Vorhersagen zur Auffang-Effizienz notwendig, die einen korrekten aerodynamischen Anstellwinkel erfordern. Wenn Stk≫1 wird, werden die Tropfenbahnen ballistisch, was zu zwei verschiedenen Grenzfällen führt - einem, der durch den aerodynamischen Anstellwinkel und einen anderen, der durch den geometrischen Anstellwinkel bestimmt wird. Die vollständige 3D-Lösung liegt zwischen diesen Grenzen und kann potenziell im ballistischen Regime bei einer anderen Stokes-Zahl erreicht werden. Der Anstellwinkel des Partikels wird in der Strömungsröhre stromaufwärts der Rotorplatte bestimmt, wo die zeitliche Skala der Flüssigkeit erheblich größer ist als die der Blattsektion. Um eine ballistische Trajektorie unabhängig von den induzierten Geschwindigkeiten zu erreichen, ist außerdem Stk≫1 in der Strömungsröhre erforderlich. Je nach Rotorabmessungen kann dieses zwischenzeitliche Regime unter Appendix-C oder Appendix-O-Bedingungen auftreten.

Biografie von Francesco Caccia, M.Sc.:
Francesco Caccia schließt derzeit seine Doktorarbeit am Department of Aerospace Science and Technology des Politecnico di Milano ab. Dort erhielt er 2018 seinen Bachelor-Abschluss in Luft- und Raumfahrttechnik und 2021 seinen Master-Abschluss in Aeronautik. Seine Forschung konzentriert sich auf Eisansammlung und Aeroakustik von Rotoren. Während seiner Doktorarbeit entwickelte er numerische Methoden, um die Auswirkungen der Blattflexibilität in der Lagrangeverfolgung von Wassertropfen zu berücksichtigen.

 

Nächstes ISM-Seminar, Prof. Sven Grundmann: "Neueste Fortschritte in der MRI-basierten Messung in turbulenten Strömungen" am 28. Februar um 11:00 Uhr

Wir freuen uns, unser nächstes ISM-Seminar anzukündigen, in dem Prof. Sven Grundmann, ein Universitätsprofessor und Direktor des Instituts für Strömungsmechanik an der Universität Rostock, seine Forschung vorstellen wird. Seien Sie am 28. Februar um 11:00 Uhr im Hörsaal 003 des ISM (Hermann-Blenk-Str. 37, Braunschweig) dabei für einen aufschlussreichen Vortrag über seine Forschung.

Wir freuen uns darauf, Sie dort zu sehen, zu einer vielversprechend spannenden Diskussion!

Titel: Neueste Fortschritte in der MRI-basierten Messung in turbulenten Strömungen

Abstract:

Die Magnetresonanztomographie (MRT) hat sich als leistungsfähiges Werkzeug für nichtinvasive, dreidimensionale Strömungsmessungen erwiesen und bietet einzigartige Einblicke in die Komplexität turbulenter Strömungen. Neueste Fortschritte in MRT-basierten Techniken haben die Anwendbarkeit dieser Messmethode für die Analyse turbulenter Strömungen erheblich erweitert. Zu diesen Entwicklungen gehören die Erweiterung des messbaren Geschwindigkeitsbereichs, die Verbesserung der Präzision von Reynolds-Spannungsmessungen, die Verbesserung von Temperatur- und Konzentrationsmessungen sowie die Ermöglichung von Anwendungen in turbulenten Mehrphasenströmungen.

In dieser Präsentation werden die neuesten Fortschritte in der MRT-Technologie, die in Studien zu turbulenten Strömungen angewendet werden, vorgestellt, wobei innovative Pulssequenzen und fortschrittliche Rekonstruktionsalgorithmen hervorgehoben werden, die für die Forschung in der Strömungsdynamik entwickelt wurden. Der Vortrag wird die erfolgreiche Anwendung dieser Fortschritte auf kanonische turbulente Strömungen wie Rohr- und Kanalsströmungen sowie auf komplexere Geometrien, die für Ingenieur- und biomedizinische Anwendungen relevant sind, diskutieren. Ziel dieses Vortrags ist es, das Potenzial von MRT als ein äußerst produktives Werkzeug zur Untersuchung turbulenter Strömungen sowie zur Verbesserung und Validierung von Methoden der numerischen Strömungsmechanik aufzuzeigen.

Biografie von Prof. Sven Grundmann:

Die akademische Laufbahn von Prof. Grundmann begann mit einem Abschluss in Maschinenbau an der Technischen Universität Darmstadt im Jahr 2003. Er promovierte 2008 an derselben Universität unter der Anleitung von Prof. Dr.-Ing. C. Tropea, wobei er sich auf Strömungsmechanik und Aerodynamik konzentrierte. Nach seiner Promotion wurde Prof. Grundmann mit einem DAAD-Postdoc-Stipendium ausgezeichnet und verbrachte 2009-2010 an der Stanford University, USA, wo er mit Prof. John K. Eaton am Center for Turbulence Research zusammenarbeitete. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland leitete er eine junge Forschungsgruppe am Center of Smart Interfaces, in der er Themen wie Plasmaaktoren zur Übergangskontrolle und Magnetresonanztomographie (MRT) in der Thermofluids-Technik erforschte. 2014 erwarb Prof. Grundmann die Habilitation (Venia Legendi) in Strömungsmechanik an der TU Darmstadt und ist seit 2015 Vollprofessor und Leiter des Instituts für Strömungsmechanik an der Universität Rostock. Seit 2015 ist er Mitglied des Fakultätsrats, seit 2018 akademischer Dekan und seit 2020 Mitglied des DFG-Senats und des Vergabesausschusses für Graduiertenkollegs. Die Forschung von Prof. Grundmann umfasst ein breites Spektrum, einschließlich Strömungsregelung, aktive Übergangskontrolle, Dielektrische Barrierendurchbruch-Aktoren und der Einsatz von MRT in Strömungsmessungen.

ISM Seminars: "Einblicke in die Atmosphärische Dynamik"

ISM Seminars Prof. Aksamit

Am Freitag, den 7. Februar, hatten wir das Vergnügen, Prof. Nikolas Aksamit, einen außerordentlichen Professor an der UiT – The Arctic University of Norway, zu einem aufschlussreichen Seminar mit dem Titel "Einblicke in die atmosphärische Dynamik mit rahmenunabhängigen Flüssen und Strukturen" willkommen zu heißen. In seinem Vortrag sprach Prof. Aksamit über die Komplexität der multiskalaren Transport- und Mischprozesse in der Erdatmosphäre und betonte die entscheidende Rolle kohärenter Strukturen bei der Organisation turbulenter Strömungen. Er präsentierte kürzliche theoretische Fortschritte, die präzise Diagnosen dieser Strukturen und deren Einfluss auf die atmosphärische Dynamik ermöglichen. Durch die Anwendung eines rahmenunabhängigen Ansatzes hob Prof. Aksamit wichtige Trends im Impuls- und Wärmetransport über verschiedene Simulationen hervor und offenbarte das Potenzial dieser Methodik zur Verbesserung unseres Verständnisses der atmosphärischen Grenzschicht. Seine interdisziplinäre Forschung beleuchtet die komplexen Verhaltensweisen geophysikalischer Fluidströmungen und ebnet den Weg für zukünftige Studien, die unser Verständnis turbulenter Prozesse in der Atmosphäre erheblich voranbringen könnten. Wir danken Prof. Aksamit für seine wertvollen Einblicke und die anregende Diskussion! Bleiben Sie dran für zukünftige ISM-Seminare!

Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen für eine Master's Thesis oder Studentarbeit in Adjoint-Optimierung des Lufteinlasses für Brennstoffzellen-Flugzeuge

Am ISM ist ein spannendes neues Projekt eröffnet worden! Die Ausschreibung finden Sie in der Rubrik Stellenangebote!

TRACES Doctoral Network - Second Training School started at the ISM

Start of TRACES second training school

We are pleased to announce that the Institute of Fluid Mechanics is hosting the Second TRACES Training School this week, from Monday, 23 September to Friday, 27 September. TRACES is a European Joint Doctoral Network focused on the challenging topic of aircraft icing.

The event at TU Braunschweig will feature a combination of lectures by network experts and experimental labs on measurement techniques for icing and multiphase flow. Additionally, TRACES doctoral researchers will present their projects during dedicated poster sessions.

Several lectures by TRACES partners are open to external participants; these public lectures are marked in green on the official programme, https://traces-project.eu/second-training-school/

Stay updated on the latest network activities by visiting the official website: https://traces-project.eu/

Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen für eine Master's Thesis oder Studentarbeit in Untersuchung von Wolkenbedingungen und Vereisung für UAS

Am ISM ist ein spannendes neues Projekt eröffnet worden! Die Ausschreibung finden Sie in der Rubrik Stellenangebote!

Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen für eine Master's Thesis oder Studentarbeit in: Injektion von Nanopartikeln: Eine alternative aktive Kühlungstechnik für Hyperschallströmungen

Am ISM ist ein spannendes neues Projekt eröffnet worden! Die Ausschreibung finden Sie in der Rubrik Stellenangebote!

Neue Master-Vorlesung im WS 2024/25: "Flow-induced Vibrations of Bluff-body Structures"

Wir freuen uns, dass Dr. Nils van Hinsberg vom DLR Göttingen im Wintersemester seine neue Master-Vorlesung "Flow-induced Vibrations of Bluff-body Structures" am Institut für Strömungsmechanik anbieten wird.

 

Beschreibung:
The lecture series focuses on the physical understanding, mathematical prediction, and possible prevention of different types of vortex- and motion-induced vibrations that result from massive flow separation, and the ensuing (partly catastrophic) aero- and hydroelastic problems that may occur.

Inhalt:
static and dynamic aeroelastic problems, steady and unsteady aerodynamics of bluff bodies, potential theory, boundary layer behaviour and detached flows, properties and phenomena of vortex - induced and motion-induced vibrations, differences between forced and free structural oscillations, one- and two- degrees-of-freedom galloping, (wake-induced) flutter, turbulence-induced buffeting, linear and non-linear quasi-steady and unsteady modelling of structural oscillations, methods of prevention and damping

Lehrender: Dr.-Ing. Nils van Hinsberg
Wann: Montag, 7.10.24 - Freitag, 11.10.24, jeweils 9.00 - 12.00 Uhr und 14.00 - 17.00 Uhr
Wo: Hörsaal 003, Hermann-Blenk-Str. 37, 38108 Braunschweig
 

 

Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen für eine Masterarbeit oder Studienarbeit in:Validierung der Wirbelerzeugungsmethode für zonale LES

Am ISM ist ein spannendes neues Projekt eröffnet worden! Die Ausschreibung finden Sie in der Rubrik Stellenangebote!

ISM SEMINAR: "Persistenz von Wirbelstrukturen in dichten Suspensionen und Shearthinning-Flüssigkeiten: Charakterisierung der Wirbelbildung und -entwicklung" by Moira Barnes

Moira Barnes ISM Seminar
Moira Barnes- ISM Seminar

Wir hatten das Privileg, am 11. April Moira Barnes zu empfangen. Moira Barnes hat vor Kurzem ihren Master of Applied Science an der Fakultät für Maschinenbau der Queen's University in Zusammenarbeit mit Prof. Rival abgeschlossen. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Untersuchung instationärer nicht-newtonscher Strömungen von dichten Suspensionen und scherverdünnenden Flüssigkeiten unter Verwendung neuartiger experimenteller Techniken zum besseren Verständnis kardiovaskulärer Strömungen. Moira schloss ihr Studium an der Queen's University im Jahr 2022 mit einem Bachelor of Science (mit Auszeichnung) in Maschinenbau ab, nachdem sie eine Bachelorarbeit über die Dynamik von Nicht-Newtonschen Wirbeln geschrieben hatte. 

Sie teilte wertvolle Erkenntnisse aus ihrer Masterarbeit mit dem Titel "Persistenz von Wirbelstrukturen in dichten Suspensionen und Shearthinning-Flüssigkeiten: Charakterisierung der Wirbelbildung und -entwicklung"

Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen für eine Masterarbeit oder Studienarbeit in: Wirbel in dichten Suspensionen - Erste Schritte auf dem Weg zu Experimenten am ISM

An der ISM ist ein spannendes neues Projekt eröffnet worden! Die Ausschreibung finden Sie in der Rubrik Stellenangebote!

ISM SEMINARS: "Volkswagen Travel Assist - Einblicke in die Serienentwicklung einer Fahrerassistenzfunktion" von Dr.-Ing. Daniel Münning

Volkswagen Travel Assist Seminar
Volkswagen Travel Assist Seminar

Am Freitag durften wir mit Dr. Ing. Daniel Münning einen Fachmann aus der Automobilindustrie in unserem Institut begrüßen. Dr. Münning hat ein Studium des Maschinenbaus mit der Vertiefungsrichtung Fahrzeugtechnik an der RWTH Aachen absolviert.

Daniel Münning vertiefte sein Fachwissen mit einer Promotion an der Technischen Universität Braunschweig und bei Volkswagen mit dem Schwerpunkt der Optimierung von Verbrennungsmotoren für Hybridfahrzeuge. In den letzten zehn Jahren war Daniel Münning bei der Volkswagen AG in verschiedenen Funktionen tätig, von seiner Doktorarbeit über die Entwicklung von Hybridkonzepten bis hin zur Leitung von Projekten für Spitzentechnologien wie Mobile Online Service und Travel Assist. Zurzeit ist er stark in das funktionale Management und die Umsetzung involviert, wobei er sich besonders auf Travel Assist konzentriert.

Im ISM-Seminar am Freitag gab er einen aufschlussreichen Überblick über die SAE Level 2 Fahrerassistenzfunktion und die damit verbundenen Sensoren. Nach einer kurzen Diskussion über Vorschriften wie UN R79 und Methoden für Sicherheitskonzepte ging der Vortrag auf Beispiele ein, die den Testaufwand veranschaulichten, der erforderlich ist, um die Serienzulassung für die Implementierung der Funktion in Millionen von Fahrzeugen weltweit zu erhalten.

Behalten Sie unsere Website im Auge, um aktuelle Informationen über kommende Veranstaltungen und Seminare zu erhalten.

 

Besuch des "Labors für Fluidphysik, Musterbildung und Biokomplexität (LFPB)" am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen.

Dr. Claudia Brunner (LFPB) und Mariachiara Gallia (ISM) in der Teststrecke des Turbulenztunnels mit variabler Dichte (VDTT) während der Besichtigung der Versuchsanlagen / Dr. Claudia Brunner (LFPB) and Mariachiara Gallia (ISM) in the test section of the Variable Density Turbulence Tunnel (VDTT) during the visit to the experimental facilities

Am Freitag besuchten einige unserer WissenschaftlerInnen das "Laboratory for Fluid Physics, Pattern Formation and Biocomplexity (LFPB)" am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen. Das von Professor Eberhard Bodenschatz geleitete Labor befasst sich mit verschiedenen Bereichen wie biologische Strömungsdynamik, Teilchen in Flüssigkeiten, Turbulenz und Atmosphärenphysik. Die Gespräche mit dem LFPB-Team, einschließlich der Experten Dr. Claudia Bruner und Dr. Mohsen Bagheri, sowie der Besuch ihrer experimentellen Einrichtungen waren sehr ergiebig. Wir freuen uns auf den künftigen Austausch und die gemeinsame Arbeit auf dem Gebiet der Strömungsmechanik und verwandter Gebiete.

 

 

Studentische Arbeiten

Hier können aktuell ausgeschriebene studentische Arbeiten (Bachelor-, Studien- und Masterarbeiten) am Institut für Strömungsmechanik eingesehen werden.