SDG 1 - Keine Armut

Prof. Dr. Okka Zimmermann - Institut für Sozialwissenschaften (Bereich Soziologie)

Prof. Dr. Okka Zimmermann hält die Karte zum SDG 1.

Die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) wurden 2015 von den United Nations verfasst und formulieren die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung für alle Länder der Erde bis 2030.

Mit unserem SDG-Pat*innenschaftprogramm wollen wir zeigen, wer sich an der TU Braunschweig ganz konkret und tagtäglich für diese Ziele einsetzt. Heute möchten wir Prof. Dr. Okka Zimmermann vorstellen, die am Institut für Sozialwissenschaften (Bereich Soziologie) arbeitet. Sie setzt sich für das Ziel 1 ein und hat uns ein paar Fragen beantwortet.

Welchen Bezug hat Ihre Arbeit zu diesem SDG?

Ein zentrales Forschungsfeld der Soziologie sind Ursachen, Ausprägungen und Folgen sozialer Ungleichheiten, die in vielen Ländern der Welt dazu führen, dass Menschen in extremer Armut leben. Soziale Ungleichheit und Armut nimmt Menschen die Möglichkeit, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und an dem natürlichen und von Menschen geschaffenen Reichtum unserer Welt zu partizipieren. Armut verhindert die Befriedigung existentieller Grundbedürfnisse des Menschen; sie führt zu ungleichen Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe und Erreichung individueller und allgemein akzeptierter Lebensziele.

Eines der Ziele unser Forschung als SoziologInnen ist es, zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit und Armut beizutragen. Damit möchten wir einen Beitrag dazu leisten, das Leben für möglichst viele Menschen auf diesem Planeten lebenswert zu gestalten.

Was hat Sie dazu gebracht, sich für dieses SDG zu engagieren?

Nicht ohne Grund ist dieses SDG das erste in der Reihe, weil es mit vielen anderen SDGs eng zusammenhängt: Armut bedingt oft Hunger, Krankheit, Geschlechterungleichheit, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, Krieg; sie kann nachhaltiges Wirtschaften, Innovation, den Zugang zu Bildung, Gesundheit, sauberem Wasser und Hygiene verhindern. Die Bekämpfung von Armut bildet somit den Grundstein für ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben für alle BewohnerInnen unseres Planeten.

Gleichzeitig kann die Nicht-Erreichung anderer SDGs zu Armut führen: mangelnde Bildung, Krankheit, Geschlechterungleichheiten, hohe Energiekosten, Arbeitslosigkeit, mangelnde Nachhaltigkeit, Konflikte und Kriege sind zentrale Ursachen von sozialer Ungleichheit und Armut.

Durch Krieg, Konflikte, Pandemien und Wirtschaftskrisen ist unsere Welt in den letzten Jahren wieder unsicherer und unplanbarer geworden; nicht nur der Klimawandel gefährdet kurz-, mittel- und langfristig das Überleben und Wohlergehen großer Teile der globalen Bevölkerung. Uns, die wir in einem privilegierten und sicheren Land leben, kommt daher eine besondere Verantwortung zu, um humanitäre Katastrophen zu verhindern.


Welche 3 Wörter verbinden Sie mit diesem SDG?

  • Grundbedürfnisse
  • Gerechtigkeit
  • Menschenwürde