IEX | BDA vergibt erstmals LEO Preis an Architekturstudierende der TU Braunschweig

Sophia Becker und Bastian Urban gewinnen den ersten Preis. Wir gratulieren!

Im Mai gab der wirtschaftlich angeschlagene Warenhauskonzern „Galeria Kaufhof“ bekannt, bis zu 80 seiner Filialen zu schließen. Betroffen ist auch der Braunschweiger Standort am Bohlweg. Lange vor dieser Entscheidung hatte der BDA Braunschweig erstmals seinen Preis für Studierende der Architektur an der TU Braunschweig ausgelobt, er wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Experimentelles Entwerfen (IEX) Prof. Berthold H. Penkhues durchgeführt. Der Preis wird unterstützt vom Verein zur Förderung der Baukunst und dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz.

Im Rahmen eines Kompaktentwurfs KE, der als „Ferienentwurf“ in der vorlesungsfreien Zeit zwischen Juni und August von Studierenden unterschiedlicher Semester zu bearbeiten war, galt es, das Gebäude „Galeria Kaufhof“, in Braunschweig noch besser bekannt als umstrittenes Kaufhaus „Horten“, gedanklich zu entfernen, um einen vielseitig nutzbaren, urbanen Ort neuer Qualität zu schaffen. Die Formulierung eines zielführenden Raumprogrammes lag im Ermessen der Entwurfsverfasser:innen. Wegen der Corona-bedingten Restriktionen erfolgten Ausgabe, Zwischentermine und individuelle Korrekturen ausschließlich unter digitalen Bedingungen. Acht erarbeitete Lösungen wurden am 9. September 2020 von einer Jury des BDA Braunschweig unter Vorsitz von Architekt BDA Christian Platter beurteilt, drei wurden prämiert.

1. Preis (750 EUR): Sophia Becker und Bastian Urban
Fünf polygonale Baukörper bilden ein vielfältig durchwegbares städtisches Ensemble um einen kleinen Platz. Kommerzielle Nutzung der Erdgeschosse sowie Dienstleistungen und Wohnen in den Obergeschossen kumulieren in einem Eckturm zum Schlossplatz. Dessen grünes Geschoss setzt eine zeichenhafte Zäsur in der Höhe.
Die „moderne“ Entwurfshaltung überzeugt durch ihre städtebauliche Setzung, Maßstäblichkeit, viel-fältige Wegeführung, baukörperliche Differenzierung, den Nutzungsmix sowie den städtebaulich wirkungsvoll herausgearbeiteten Hochpunkt. Zumindest der mittlere Baukörper zum Bohlweg ist aber zu „schwachbrüstig“, die Innenhöfe in den Blöcken sind zu beengt. Die Fassaden sind angemessen differenziert, ob private Balkone im Umfeld des Bohlwegs sinnvoll sind, darf bezweifelt werden.

2. Preis (500 EUR): Julius Maichle und Bijan F. Nadjafian
Anerkennung (250 EUR): Erwin Kent Molenkamp und Jan Schellhorn

Nachweise Abbildungen
Pläne, Visualisierungen: bei den jeweilige Entwurfsverfasser:innen
Modellfotos: Andreas Bormann, Braunschweig