Mitten auf der Oker liegt ein Boot mit dem Kiel nach oben. Ein Tau stellt eine gedankliche und gestalterische Verbindung zwischen dem Boot und der Plattform am Ufer her. Wird an dem Tau auf der Plattform gezogen, leuchtet das Boot im Dunkeln schimmernd auf. Ein Lebenszeichen? Die Seelen der Verstorbenen? Das Licht verlöscht, wenn die Anstrengungen eingestellt werden.
Entstanden im Wintersemester 2019/20 am Institut für Architekturbezogene Kunst im Rahmen des Seminars „Low Tech Kraftwerk“ erzählt der Entwurf für Kieloben von Victoria Hermesmann in poetisch zurückhaltende Weise von einem aktuellen und schmerzlichen Thema unserer Zeit.
Ziel des Seminars war es ein Konzept für ein wasserkraftbezogenes Kunstwerk für den Lichtparcours 2020 zu entwickeln und umzusetzen. Eine Studienarbeit von Daniel Gehrmann vom Institut für Wasserbau und Gewässermorphologie, die das Gebiet an der Oker, Oberstrom Wendentor/Mühlenpfordstrasse untersuchte, diente als Grundlage der Entwürfe. Die Arbeit Kieloben wurde als eins von 15 Konzepten einer externen Jury vorgestellt, ausgewählt und gemeinsam mit Studierenden umgesetzt.
EXTASE II von Lotte Lindner und Till Steinbrenner
Ebenfalls auf dem Campus ist die Arbeit "EKSTASE II" von Lotte Lindner und Till Steinbrenner zu sehen. Am Okerhochhaus rudert eine Frau in einem Boot ruhig aber beharrlich gegen den Strom eines Flusses. Insgesamt 15 Kunstwerke erleuchten bis Anfang Oktober die Oker.
Weitere Infos zum Lichtparcours: www.braunschweig.de/lichtparcours2020/
Mehr über "Kieloben" im MAGAZIN der TU Braunschweig