Wegen der unsicheren Zukunft der Abteilung können keine Promotionsvorhaben mehr angenommen werden. Wenn Sie die Voraussetzungen für eine Promotion zum Dr. phil. erfüllen, wenden Sie sich bitte an das Institut für Geschichtswissenschaft.
... neben dem pharmazeutischen Alltag einen Blick über den Tellerand wagen wollte...
... wissen wollte, wie Kultur und Wissenschaft miteinander verzahnt sind...
... am historischen Beispiel erforschen wollte, wie wissenschaftliches Wissen "funktioniert"...
... ganz allgemein neben den naturwissenschaftlichen auch geistes- und/oder sozialwissenschaftliche Interessen hatte
... konnte in dieser Abteilung einen Dr. rer. nat. erwerben, und das fanden sehr viele auch interessant! Bettina Wahrig hat bis jetzt 36 Promotionsthemen betreut, davon die allermeisten in der Fakultät für Lebenswissenschaften. Damit hat sie die Tradition ihrer Vorgängerin und ihres Vorgängers fortgesetzt. Die veröffentlichten Dissertationen seit 1958 sind zumeist im Deutschen Apothekerverlag in der Reihe "Braunschweiger Veröffentlichungen zur Pharmazie- und Wissenschaftsgeschichte" erschienen, die insgesamt über 60 Bände verzeichnet.
Auch naturwissenschaftliche Forschung wird nicht immer betrieben, weil den Forschenden ein bestimmter Nutzen, eine bestimmte mögliche Anwendung vor Augen steht. Grundlagenforschung - Forschung aus Neugier - ist in allen Fächern notwendig. Pharmazie- und Wissenschaftsgeschichte ist aber vor allem ein reflektierendes Fach, das Brücken zwischen den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften baut. In einer Welt, in der über bestimmte Technologien und über die notwendigen Maßnahmen in Zeiten von Klimakrise, Artenschwund und zunehmender globaler Ungleichheit gestritten wird - also darüber, wo und welche Wissenschaften mit welchem Wissen hier weiterhelfen können, ist ein solches reflektierendes, Brücken bauendes Fach mehr als je notwendig.
Die Arbeit an einem pharmazie- oder wissenschaftshistorischen Thema vermittelt Fähigkeiten, die im naturwissenschaftlichen Studium sonst wenig entwickelt werden können: Man lernt, mit Texten kritisch und produktiv umzugehen, selbst zu schreiben, zu argumentieren, einen Sachverhalt angemessen und fachlich darzustellen. Dass es gerade auch in der Pharmazie sehr viele Menschen gibt, denen es wichtig ist, darüber nachzudenken, wie sie mit ihrem vorwiegend naturwissnschaftlichen Wissen zu Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Demokratie beitragen können, beweist die große Zahl der Promovierenden und auch der Anfragen an mich und andere Stellen, an denen eine interdisziplinäre Arbeit möglich ist.
Das Programm kann ja nun leider nicht mehr angeboten werden, aber vielleicht ist es doch interessant, das Modell, das in der Geschichte sehr gut funktioniert hat, hier noch vorzustellen.
Vor und während der Promotion sind mindestens dreizehn Semesterwochenstunden (SWS) an Seminaren und Vorlesungen zu besuchen. Als Leistungsnachweise sind zwei Mini-Hausarbeiten, zwei Kurzreferate, eine Literaturrecherche und eine längere Hausarbeit zu erbringen. Bis auf das erste Semester finden die Lehrveranstaltungen i.d. R. blockweise an Wochenenden statt, sind zeitlich flexibel zu absolvieren und flexibel mit den Leistungsnachweisen zu kombinieren. Alles in allem erwerben Sie damit 15 ECTS (Credit Points).
Außerdem muss jede/r PromovendIn nach Festlegung des Themas dieses regelmäßig im Doktorandenkolloquium (siehe unten) vorstellen.
Nach jedem Semester (nach Erhalt der Scheine) sollten Sie ihre erbrachten Leistungen der Abteilung mitteilen.
Solange Sie noch nicht zwecke Promotion an der TU eingeschrieben sind, müssen Sie für den Besuch der Lehrveranstaltungen einen Antrag auf Gasthörerschaft stellen.
Zeitliche Strukturierung und zeitlicher Aufwand
Erklärung: 1 SWS = 1 Semesterwochenstunde = 1 Lehrstunde pro Woche bzw. zusammengenommen 15 Stunden oder 10 Zeitstunden
1 ECTS is i.A. 1 SWS und bedeutet einen Zeitaufwand von 30 Stunden (Präsenz und Selbstarbeit zusammengenommen). Im Folgenden sind die ECTS angegeben. Wenn nicht anders vermerkt, bedeutet 1 ECTS eine Präsenz von 15 Stunden und weiteren zeitlichen Aufwand von 15 Stunden. Bei den Blockseminaren heißt das: 1 Wochendende (Fr./Sa.) = 1 SWS.
Das Studium gliedert sich in drei Phasen:
Phase 1 (Dauer: Ein bis zwei Semester): Kompakte Einführung mit großem Blockseminar, Grundwissen, Methoden: 5 ECTS
Beginn i. d. R. im Anschluss an das Sommersemester. 4 ECTS Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten durch die Teilnahme am Wahlpflichtfachgroßen Blockseminar Pharmaziegeschichte: einwöchige Blockveranstaltung, i.d.R. zu Beginn der vorlesungsfreien Zeit. Termin wird im Vorlesungsverzeichnis bekanntgeben - meist Beginn direkt nach Ende des Vorlesungszeit. Die Veranstaltung besteht aus einem Seminarteil mit einer Einführung in die Arbeitsmethoden der Pharmazie- und Wissenschaftsgeschichte und einem Rechercheteil, in dem die bisherige Forschungsliteratur zu einem vorher festgelegten Thema bearbeitet wird. Dabei werden aufgrund von Quellenmaterial aus Bibliotheken und /oder Archiven neue Erkenntnisse erarbeitet. In der Woche danach wird eine kurze Hausarbeit erstellt. Abgabe des ersten Entwurfs ist i.d. R. 10 Tage nach Ende der Sommerschule. ID Vorlesung "Geschichte der Naturwissenschaften mit Schwerpunkt Pharmaziegeschichte" (1 ECTS) kann selbst erarbeitet werden (Skript, Vorlesungsmitschnitt), es ist aber auch möglich, sie zu besuchen, wenn Ihnen das zeitlich möglich ist
Phase 2 (Dauer: Ein bis zwei Semester, Phase 1 und 2 zusammen aber nicht mehr als 4 Semester!): Thematische Orientierung; Anwendung der Arbeitsmethoden: 10 ECTS
7 ECTS Seminare oder Vorlesungen (Anzahl und Thema der Veranstaltungen frei wählbar; eines der Seminare ist jedoch ein Methodenseminar). Es müssen drei Studienleistungen erbracht werden, und zwar zwei Kurzreferate und eine Hausarbeit. Weiterhin fällt eine selbstständige Literaturrecherche an.
Die Lehrveranstaltungen mit Präsenz und die Art der Leistungen sind im 2. und 3. Semester frei kombinierbar.
Phase 3: Einstieg in das Promotionsthema, 3 ECTS: Themenfindung und Erstellung einer längeren Hausarbeit zum gewünschten Promotionsthema.
Ziel der Phase ist die Themenfindung für die Promotion. Wenn Sie gerade auf der Suche nach einem Thema sind und alle Leistungen außer der großen Hausarbeit schon erbracht haben, können Sie das Doktoranden-/Doktorandinnenkolloquium (s.u.) nach Rücksprache jetzt bereits besuchen.
Doktoranden-/Doktorandinnenkolloquium. Diese Veranstaltung findet jedes Semester im Block statt. Das Kolloquium bietet in dieser Phase die Gelegenheit, durch Kennenlernen anderer Projekte Hilfe bei der Themenfindung für die Promotion zu erhalten und Methodenkenntnisse zu vertiefen. Nach der Festlegung des Themas besteht die Möglichkeit, die eigene Arbeit zu diskutieren und sich weiter mit anderen Doktorandinnen auszutauschen. Nach Abschluss von Phase 3 ist der Besuch mindestens einmal im Jahr Pflicht.
Nach Beendigung des Vorbereitungsprogramms und der Vereinbarung eines Promotionsthemas kann man sich zur Promotion anmelden. (Informationen dazu hier) Hierzu müssen Sie eine Betreuungsvereinbarung unterschreiben und einen offiziellen Antrag auf Zulassung zur Promotion bei der Fakultät stellen. Die Anforderungen des Strukturieren Promotions-Programms der TU (Grad-TUBS) können durch Absolvieren unseres Vorbereitungsprogramms i.d.R. erfüllt werden.
Ab dem Zeitpunkt der Festlegung des Themas muss das Kolloquium zur Wissenschafts- und Technikgeschichtemindestens einmal im Jahr besucht werden. Das eigene Thema sollte zuerst nach der Festlegung des Themas und auf alle Fälle kurz vor Schluss vorgestellt werden; Zwischenberichte erfolgen in regelmäßigen Abständen nach Absprache mit der Betreuerin.
Termine
Informationen immer ab September des dem Studienbeginn vorangehenden Jahres. Bewerbungsschluss Ende des Jahres, Vorstellungstermine Anfang des Jahres, in dem der Studienbeginn stattfindet. Näheres entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter "Aktuelles"!
Wenn Sie alle Voraussetzungen erfüllt haben und die Arbeit fertig geschrieben ist, melden Sie sich im Promotionsbüro der Fakultät 2. Um zu dokumentieren, dass Sie die Anforderungen des Besuchs der Veranstaltungen von GRAD TUBS oder vergleichbarer Veranstaltungen erfüllt haben, reichen Sie einen zuvor von mir unterschriebenen tabellarischen Nachweis ein, der auf den Seiten des Promotionsbüros heruntergeladen werden kann. Die Vergleichbarkeit der Promotionsvorbereitenden Kurse der Abteilung (kurz PROVOK) mit Angeboten von GRAD TUBS im Umfang von 12 LP wird dann von GRAD TUBS geprüft. Die Vergleichbarkeit kann festgestellt werden, wenn Sie diese Teilnahmen entsprechend dem Beschluss des erweiterten Promotionsausschusses vom 20.08.2019 erfüllt haben. Dieser Beschluss ist hier einzusehen.