NaWaRo basierte, organische Baustoffe sind nicht nur Holz, sondern auch alle anderen Baumaterialien, die man von verschiedenen Pflanzen gewinnen kann. Das beinhaltet nicht nur lasttragende Elemente, sondern auch Naturfaserdämmstoffe, biobasierte Kunststoffe und hybride Bauteile, wo z. B. Holz und/oder Naturfaser-Textilien mit Beton kombiniert werden. Dort entstehen spezifische Fragen wie z. B. Dauerhaftigkeit, Kompatibilität der individuellen Komponenten, Alterung, Verhalten unter quasi-statischer und dynamischer Belastung, Kriechverhalten, Fügetechnik und andere. Wir untersuchen experimentell die relevanten Eigenschaften und deren Änderungen über die Zeit. Wir entwickeln und validieren die Materialmodelle und untersuchen u. a. die Strukturen der Baustoffe mit Hilfe z. B. von Licht- und Elektronenmikroskopie, Rasterkraftmikroskopie (AFM) oder Porosimetrie.
Hier liegt der Fokus in der Entwicklung neuer Baustoffe, in welchen verschiedene Vorteile einzelner Komponenten kombiniert werden sollen. In diesem Zusammenhang werden Fragen wie Recycling, Materialkompatibilität, Dauerhaftigkeit, Tragfähigkeit und Rheologie untersucht.
Die Forschungsschwerpunkte organischer Werkstoffe befassen sich zentral mit Themen der Dauerhaftigkeit polymerer Werkstoffe.
Grundsätzlich unterliegen alle Werkstoffe je nach Stabilsierung und je nach äußeren Randbedingungen mehr oder weniger ausgeprägt Ermüdungs- bzw. Alterungsprozessen. Die Lebensdauer ist eine Funktion der Zeit, der Temperatur, der Belastung (statisch, dynamisch) sowie des Mediums.
Eine häufige Fragestellung ist die Lebensdauer faserverstärkter harzgetränkter Liner in der Sanierung von Rohrleitungen. So wurde in einem Forschungsvorhaben der Einsatz von GFK-Linern für die Sanierung von Fernwärmeleitungen bei Temperaturen von 120°C und bei einem Druck von 10 untersucht. In einem weiteren Vorhaben geht es um die dynamische Belastung von Linern in Druckrohrleitungen etwa infolge von Druckstössen. Hier gingen dynamische Langzeitversuche mit Finite-Element-Berechnungen Hand in Hand. Nicht nur in der unterirdischen Infrastruktur spielt die Schwingfestigkeit faserverstärkter Strukuren eine Rolle, sondern auch bei zunehmend aus Gründen der Gewichtsersparnis in Transportmitteln eingesetzten Bauteilen. Stets ist der aufeinander abgestimmte Aufbau von der faserverstärkten Struktur bis hin zum Finish von hoher Bedeutung.
Ein weiteres Vorhaben hat sich mit der dynamischen Dauerhaftigkeit von Klebnähten unter dem Einfluss von Agenzien befasst. Im Grunde geht es bei den Forschungsvorhaben wie auch bei schadensanalytischen Untersuchungen stets um das Versagen von Werkstoffe und Werkstoffkombinationen im Wechselspiel mit der Umgebung.
Die Forschungsschwerpunkte anorganischer Werkstoffe befassen sich mit der Verwertung von Sekunddärrohstoffen aus industriellen Prozessen sowie mit der Entwicklung neuer Baustoffe.
Hierbei spielt ggf. die Reaktivität der Materialien eine Rolle, das Eluatverhalten wie auch die Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse. Nicht zuletzt sind auch hier Anfragen aus der Praxis oft ein Anstoss für vertiefende Untersuchungen.
Nicht zuletzt spielen auch Kombinationen organischer und anorganischer Strukturen stets eine Rolle.