Am 3. Juli 2025 wurde auf dem Campus Ost der Technischen Universität Braunschweig ein bedeutender Meilenstein für die Bauindustrie gesetzt: Die Digitale Baustelle nahm offiziell als „Digital Construction Site“ (DCS) ihren Betrieb auf. Diese innovative Forschungsplattform ermöglicht es, digitale Bauprozesse unter realitätsnahen Bedingungen zu erproben und weiterzuentwickeln. Ausgestattet mit modernster Technik wie einem großformatigen Beton-3D-Drucker, einer automatisierten Betonmischanlage, mobilen Robotern, digitalen Trackingsystemen sowie einem zentralen Kontrollzentrum bietet die DCS optimale Voraussetzungen für praxisnahe Forschung und Entwicklung.
Bei bestem Sommerwetter versammelten sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie zahlreiche Interessierte, um die neue Infrastruktur kennenzulernen. Nach den Begrüßungsworten der Projektleitung, Präsidentin und einer anschließenden Diskussionsrunde mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen wurde die DCS symbolisch durch die Inbetriebnahme des sechsachsigen Beton-3D-Druckers eröffnet. Im Anschluss konnten sich die Gäste bei Snacks und Getränken fachlich austauschen und Kontakte knüpfen.
Ergänzend hatten die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich an fünf Stationen genauer über einzelne Teildisziplinen der DCS zu informieren und Fragen zu stellen. Die Stationen – darunter der Beton-3D-Druck, Materialvorbereitung, digitale Mess- und Trackingtechnologien, das Digital Engineering Centre (DEC) mit VR- und AR-Technologien im Baueinsatz sowie die letzte Station mit kollaborativ arbeitenden mobilen Robotern – orientierten sich dabei an den Forschungsschwerpunkten der DCS.
Die Infrastruktur und Aufbau der DCS wurde durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ermöglicht. Forschende vier beteiligter Institute der TU Braunschweig konzipierten die Forschungsinfrastruktur und wurden bei der Umsetzung durch die Universität unterstützt. Die Initiatoren betonten ebenfalls die Rolle der DCS als Bindeglied zwischen wissenschaftlicher Grundlagenarbeit und praktischer Anwendung. In Zusammenarbeit mit Industriepartnern wie COBOD wurden bereits im Vorfeld innovative Lösungen entwickelt, etwa eine vom Funktionsumfang her angehobene Version des Beton-3D-Drucks. Solche Kooperationen sind von entscheidender Bedeutung für die weitere Digitalisierung und Automatisierung in der Baubranche.