In zahlreichen Gebieten der Elektrotechnik wie Radar, Bildgebung und der Kommunikationstechnik findet aktuell ein Wettstreit der Technologien statt: die integrierte Optik konkurriert für sehr hohe Frequenzbereiche oberhalb von 300GHz direkt mit der klassischen CMOS-Schaltungstechnik. Da die integrierte Optik noch nicht massenfertigungstauglich ist, sind für die Industrie insbesondere CMOS-Schaltungen für den sogenannten Terahertz-Bereich hochinteressant und somit aktuellste Forschung.
Einige von diesen Schaltungen sollen im Rahmen des von der DFG finanzierten Projektes ,,TIEMPO“ in Kooperation mit der Technischen Universität Dresden und der FAU Erlangen-Nürnberg realisiert werden. Ziel ist es, ein Radar-System in einem Frequenzbereich von 220 GHz bis 420 GHz zu entwickeln. Die hohe Bandbreite ermöglicht es dabei, durch geschickte Signalverarbeitung Auflösungen unterhalb von einem Millimeter zu erreichen.
Daraus ergeben sich verschiedenste Anwendungsbereiche wie die Erkennung von Gesten oder von Materialfehlern in Produkten, aber auch die Integration in den zukünftigen Mobilfunkstandard 6G, insbesondere in Hinblick auf autonom fahrende Autos. Die Entwicklung der Höchstfrequenzkomponenten in der 22nm-CMOS-Technologie von Globalfoundries, aber auch die anschließende Vermessung dieser birgt dabei besondere Herausforderungen. Diese müssen im Verlauf des Projekts bewältigt werden, wobei eine Vielzahl an Möglichkeiten für Abschlussarbeiten oder HiWi-Stellen bestehen. FPGA-Entwicklung, Signalverarbeitung und Systemsimulationen bis hin zu Millimeterwellen-Schaltungstechnik, Antennendesign und das Design sogenannter Metasurfaces sind die momentan wichtigsten Themen des Projektes. Falls Interesse besteht, gerne den zuständigen Mitarbeiter kontaktieren (Finn Stapelfeldt).