IGÖ | Wie geht es unseren Stadtbäumen?

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Matthias Beyer im Beitrag vom NDR

Wie geht es unseren Stadtbäumen? Der NDR wollte es genau wissen und begleitete Dr. Matthias Beyer und die Doktorand:innen Vera Hörmann und Alberto Iraheta bei ihren Untersuchungen in Braunschweig:

NDR Beitrag Stadtbäume

Endlich beginnt der Sommer! Doch was für viele die beste Zeit des Jahres ist, kann für unsere Stadtbäume zum Härtetest werden, denn die Kombination aus Hitze und Trockenheit setzt ihnen zu. Der NDR hat sich für einen aktuellen Fernsehbeitrag wissenschaftliche Verstärkung von der TU Braunschweig geholt: Matthias Beyer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geoökologie (IGÖ).

Für die Dreharbeiten begleitete das Fernsehteam ihn und die Doktorand:innen Vera Hörmann und Alberto Iraheta durch Braunschweig - durch Parks, Alleen und Betonwüsten. Denn Stadtbaum ist nicht gleich Stadtbaum. Vielmehr spielen die Bedingungen über, aber besonders unter der Erde eine wichtige Rolle. Während in Parks oft ausreichend Platz im Untergrund zur Verfügung steht und sich ein weitreichendes Wurzelsystem ausbilden kann, ist dies in Straßen oder versiegelten Plätzen oft der wundeste Punkte für die Resilienz der Bäume. Kleine Pflanzgruben und limitierte Wasserspeichervermögen der umgebenden Bodenschichten (zur Vermeidung von Überflutungen aber oft notwendig) in Kombination mit veränderten klimatischen Bedingungen stellen unsere Stadtbäume vor große Herausforderungen. Dies ist besonders für Jungbäume ein Problem, denn diese sind oft durch das Umsetzen aus der Baumschule bereits geschwächt.

Wer mit wachem Auge durch die Stadt läuft, entdeckt mit Sicherheit Lücken in den Baumreihen beim Spazierengehen. Hier hat der Klimawandel bereits seinen Tribut gefordert. Längst ist bekannt, wie wichtig diese Stadtbäume zur Regulierung unseres Stadtklimas sind: Sie spenden Schatten, senken die Temperaturen, produzieren Sauerstoff und binden CO2 langfristig.

Doch wie kann Forschung dazu beitragen, Stadtbäume resilienter zu machen? Am IGÖ untersucht Beyer mit seiner Forschergruppe und Kollaboratoren des Julius Kühn-Instituts (JKI), der Uni Kiel (CAU) den Wasserhaushalt verschiedener Baumarten unter unterschiedlichen Bedingungen. Doch welche Baumart ist die geeignetste, um den Herausforderungen des Klimawandels stand zu halten? Das ist pauschal sehr schwierig zu beantworten, da sowohl unterirdische als auch oberirdische Bedinungen in Städten sich nahezu von Straße zu Straße unterscheiden. Daher braucht es auch bei der Baumwahl Diversität. Ein klimatisches und bodenhydrologisches Erfassen der Standortbedingungen hilft bei solchen Entscheidungen enorm. Tief wurzelnde Baumarten und wassereffiziente und -sparende Baumarten sind grundsätzlich am besten geeignet. Genau diese Dinge messen Beyer und sein Team: Den Bodenwassergehalt, den Wasserverbrauch der Bäume und den Trockenstress. Mit geophysikalischen Methoden werden zudem nichtinvasiv und großflächig die Gegebenheiten im Untergrund erfasst.

In einem Nachfolgeprojekt wollen sich die Forschenden dem Thema Jungbäume in Städten widmen.

Die mit Sensorik ausgestatteten Stadtbäume am Langen Kamp könnt Ihr auch am 21.6. bei der Campus Expedition beim IGÖ selbst besichtigen. Hier gibt es auch viele weitere spannende Informationen zur Umweltforschung und den Projekten des IGÖ!
Hier geht es zur Anmeldung zur Campus Expedition im IGÖ:

Der Mensch und sein Einfluss auf die Ökosysteme

Weitere Infos zum Projekt:

https://wissen.julius-kuehn.de/klimaschutz/projekte/erhoehung-kohlenstoffspeicherpotentiale/climax

https://www.isodrones.com/