in diesem Beitrag möchte ich ein Fazit über meine Tätigkeit im Business Intelligence Bereich bei den Volkswagen Finanzdienstleistungen und über die Vereinbarkeit von Beruf und Studium ziehen.
Grundsätzlich kann ich jedem empfehlen zumindest eine Zeit lang in der freien Wirtschaft zu arbeiten, um die Theorie aus den Vorlesungen in der Praxis zu erleben – oder in diesem Fall, wie sehr Theorie und Praxis manchmal voneinander abweichen. Einige Dozenten und Professoren sprechen diesen Sachverhalt aktiv in den Veranstaltungen an, aber wenn man hautnah miterlebt, was es heißt nicht mehr unter Laborbedingungen Theorien anzuwenden, kann man das Verständnis für die Theorie noch weiter stärken. In meinem Fall ist die Tätigkeit sehr typisch für die Wirtschaftsinformatik und konnte mir so im Studium den einen oder anderen Wissensvorteil generieren.
Allerdings muss ich auch zugeben, dass eine 20 Stundenwoche neben dem Studium eine große Herausforderung ist. In meinem Fall belege ich lieber weniger Veranstaltungen im Semester und brauche so länger als die Regelstudienzeit es vorsieht. Dadurch kann ich mich besser auf Arbeit und Studium gleichzeitig konzentrieren. Die Auswahl der Veranstaltungen zu Beginn eines jeden Semesters unterliegt durch die Arbeitszeiten ein paar Restriktionen, sodass man die ideale Kombination von Fächern finden muss, um nicht den ganzen Tag zwischen Arbeit und Uni hin und her zu pendeln. Ich habe das Glück, dass mein Arbeitgeber und insbesondere meine Chefin sehr flexibel in Bezug auf die Arbeitszeiten sind, sodass ich bisher immer meine Wunschveranstaltungen belegen konnte.
Viele Grüße
Henning
wie hier üblich möchte ich meinen Beitrag in drei Teile gliedern. Da mein beruflicher und akademischer Hintergrund etwas von der Regel abweicht, möchte ich zuerst kurz auf den Quereinstieg als Wirtschaftsinformatiker und die persönliche Erfahrung damit eingehen. Wenn ihr weiterlest, erfahrt ihr wie und wie ich als Wirtschaftsinformatiker in einen von Finanz- und Wirtschaftsmathematikern dominierten Bereich bei der VW Financial Services AG (VW FS AG) gelangt bin und wie das Umfeld dort ungefähr aussah. Zuletzt kommt der wohl konkreteste Teil. Ich möchte mit euch teilen, welche Qualifikationen nötig waren bzw. mir weitergeholfen haben, wobei ich insb. auf (teils Standard-) Software-Kenntnisse eingehe und auch noch ein kurzes Fazit ziehe. Bei konkreten Themen gibt es auch Hinweise auf relevante Vorlesungen, wobei das nur eine sehr kleine und subjektive Auswahl ist.
Nun also kurz zu mir: Nach einem dualen Bachelorabschluss mit Schwerpunkt BWL/Finance habe ich mich zu einem Studium der Wirtschaftsinformatik an der TU BS entschieden, da ich insb. in der betrieblichen Praxis meine Affinität zu Programmierung, der Arbeit mit Daten und der Verknüpfung von beidem mit fachlichem Wissen und fachlichen Fragestellungen entdeckt habe. Das Bild einer strikten Wissenstrennung zwischen IT und Fachbereich wird den meisten Kollegen in der Praxis meiner Erfahrung nach zwar nicht gerecht, aber genau diese beiden Welten zu verstehen und verbinden, war meine Motivation für den Wechsel in Richtung (Wirtschafts-) Informatik. Um es vorwegzunehmen: In der Praxis hat mir das manchmal einen echten Mehrwert gebracht.
Andererseits ist es aus meiner persönlichen Perspektive und im Hinblick auf den Hintergrund anderer Kollegen genauso gut möglich, einen anderen Studiengang zu wählen und sich insb. die fachlichen Kenntnisse später bzw. im Berufsalltag anzueignen (sofern man eine Einstiegsmöglichkeit bekommt). Daher halte ich „lernen zu lernen“ als Teil des (Fach-) Hochschulabschlusses zusammen mit dem persönlichen Interesse für ebenso wichtig wie die konkreten Studieninhalte. Um sich im Master der WI einschreiben zu können war (zumindest in meinem Fall als „reiner“ BWLer) erst einmal das Sammeln von Credits in den Bachelorstudiengängen der Informatik und WI nötig. Am präsentesten und für mich persönlich relevantesten waren dabei die Grundlagen aus Algorithmen und Datenstrukturen sowie Relationale Datenbanksysteme I.
Auch wenn es mir zum Studienbeginn nur im Groben bewusst war, betreffen meine Interessen die Themengebiete, die im Bereich der Business Intelligence zu finden sind und sich z. T. auch mit dem aktuell sehr gerne verwendeten Begriff „Data Science“ überschneiden. In letzterem spielt wiederum das Machine Learning eine wichtige Rolle, wobei das im aktuellen Gartner Hype Cycle am Höchststand inflationärer Erwartungen angelangt ist. Das ist nur eine Einschätzung zu derartigen Themen, lässt sich dies in der betrieblichen Praxis auch an mancher Stelle in Form des Hangs wiederfinden, „hippe“ Themen als Teil einer Planung oder Vision für die Zukunft auf Folien festzuhalten. Nicht immer trifft das auch zu, wenn man sich ernsthaft mit der Materie beschäftigt.
In solchen Fällen half mir sowohl das Hintergrundwissen aus dem Studium, als auch etwas Eigeninitiative, um den tatsächlichen Nutzen besser einschätzen zu können. Ich kenne nicht alle relevanten Vorlesungen zu diesem Themenbereich. Von denen, die ich gehört habe, waren allerdings insb. „Intelligent Data Analysis“ sowie Vorlesungen wie „Data Warehousing and Data Mining“ (und weitere bei Prof. Balke) interessant.
]]>Da das ein eher quantitativ orientiertes Tätigkeitsgebiet ist, ist die größte Gruppe unter den Kollegen die der Finanz- und Wirtschaftsmathematiker und Mathematiker. Daneben finden sich aber auch Kollegen aus dem Bereich der VWL, Statistik, Ingenieurwissenschaften, BWL und Wirtschaftsinformatiker. Meine Erfahrung war dabei, dass es für die Aufgabenzuteilung keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielt, welchen akademischen Hintergrund ein Mitarbeiter besitzt.
Eine Einarbeitungsphase ist unabhängig davon für jeden Mitarbeiter nötig. So gibt es z. B. fachliche Definitionen und hausinterne Prozesse, die nur in einem bzw. in diesem einen Unternehmen vorzufinden sind und sich nicht lehren lassen. Dazu zählen außerdem viele der genutzten Systeme, wobei zumindest in meinem Fall nur ein kleiner Teil davon für die eigene Tätigkeit notwendig war. Einige Standardsoftware kennt man hingegen evtl. schon. Das sind neben den Office-Klassikern, die man wahrscheinlich überall findet, auch SAP-Software oder in meinem Fall Software für Statistik und Datenaufbereitung (SAS / R).
]]>Ähnlich verhält es sich mit der Statistik-Software. Hier zahlen sich die Kenntnisse (natürlich abhängig vom Tätigkeitsbereich) aus und es werden ebenfalls gerne anspruchsvolle Aufgaben an Studenten vergeben. In meinem Beispiel waren R und SAS im Einsatz, wobei meine Stellenbeschreibung SAS-Kenntnisse forderte. Im Gegensatz zu vielen Studenten aus dem mathematischen Bereich kann ich kein R, allerdings hatte ich den Vorteil bereits über SAS-Kenntnisse aus meiner vorherigen Tätigkeit zu verfügen. Falls ihr euch fragt, wie euch diese Information hilft, da SAS eine eher in der Praxis als in der Wissenschaft zu findende und eher teure Software ist (Hinweis: Es gibt eine kostenlose Academics-Version.): Häufig und gerade bei Software, die nicht im Unibetrieb gängig ist, reichen allgemeine Programmierkenntnisse oder etwas Vorwissen über die Arbeit mit Daten als Voraussetzung. Das Erlernen der konkreten Software kann dann während der Tätigkeit erfolgen. Also versucht ruhig, euch zu bewerben, wenn ihr Interesse habt.
Genau an dieser Stelle sehe ich auch meinen damaligen Vorteil bzw. den von (Wirtschafts-) Informatikern. Gute Programmier-/Softwarekenntnisse helfen nicht nur in der IT, sondern auch an vielen Stellen in den Fachbereichen. Bei mir war im Gegenzug die Notwendigkeit, aber auch Chance, mich in die methodischen Themen einzuarbeiten. Bis dahin hatte ich bspw. keine Ahnung von Regressionen, was zunächst auch nicht gefordert war. Das änderte sich kurz darauf und ich habe sehr viel on-the-job gelernt, ohne Lehrbuch oder Vorlesung (bei Interesse würde ich die Master-FiWi-Vertiefung bei Prof. Gürtler empfehlen).
Ich denke es ist deutlich geworden, dass das Thema „lernen“ immer wieder auftaucht. Für mich persönlich war die Arbeit in der Praxis immer eine Möglichkeit, nicht nur an der Uni Gelerntes anzuwenden oder durch die Anwendung besser zu verstehen, sondern auch viel Neues zu lernen. Worauf ich hier nicht detailliert eingegangen bin, was aber ebenso wichtig ist, ist die soziale Komponente bzw. die mit jeder Teamtätigkeit verbundene Erweiterung der Sozialkompetenz. Für mich war der Umgang mit sehr unterschiedlichen Kollegen und innerhalb von Unternehmenshierarchien daher immer eine wertvolle Erfahrung. Falls ihr daran interessiert seid, hilft es euch natürlich auch euer Netzwerk auf- bzw. auszubauen. Zu guter Letzt macht es auch einfach Spaß mit vielen der Leute zu arbeiten, die man bei seiner Tätigkeit trifft.
]]>Wie in meinem ersten Eintrag bereits erwähnt, ist QlikView ein Business Intelligence Tool. Meine ersten Erfahrungen habe ich damit während meines Bachelorstudiums gemacht und war sofort begeistert von den Möglichkeiten und Eigenschaften des Tools. Es ermöglicht mehr oder weniger alles was man zum Erstellen einer BI-Applikation benötigt. Angefangen von den Extraktions-, den Transformations-, den Ladeprozessen und das damit verbunden Erstellten von Datenmodellen bis hin zur Visualisierung. Das Ganze gepaart mit einer intuitiven Bedienung und ansprechenden Visualisierungstechniken.
Beim Erstellen des KPI-Dashboards mussten zu Beginn alle Anforderungen gesammelt und auf einen Nenner gebracht werden. Anschließend musste das Datenmodell sorgfältig geplant und auf das Analyse- und Visualisierungskonzept angepasst werden. Bei der Implementierung des Datenmodells kam es vor allem darauf an, alle notwendigen Daten aus den verschiedenen Quellsystemen des Unternehmens zu sammeln und zu extrahieren. Anschließend folgte der Transformationsprozess indem es darum geht, das Format der Daten auf das Schema der Zieldatenbank anzupassen, die Daten miteinander zu verknüpfen und auf die benötigte Granularität zu aggregieren. Im letzten Schritt musste ich alle Analysen erstellen und visuelle darstellen. Für den gesamten Vorgang bietet QlikView einen hervorragenden Werkzeugkasten mit allem was man dazu benötig.
Im dritten Teil werde ich was zu meinen persönlichen Eindrücken und Erfahrungen während meiner Werkstudententätigkeit berichten.
Viele Grüße
Peter
]]>Die fme AG mit Sitz in Braunschweig ist ein Dienstleistungsunternehmen im Markt für Informationstechnologie. Gegründet wurde das Unternehmen 1995 von Frank Mittelstädt und Michael Engelen. Neben dem Hauptsitz in Braunschweig hat die fme AG Büros an den Standorten München, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Köln. Weltweit beschäftig die fme AG ca. 150 Mitarbeiter, davon sind 130 Mitarbeiter in Deutschland tätig. Die Beratungsschwerpunkte liegen auf dem Enterprise Content Management, Business Intelligence und Product-Lifecycle-Management-Technologien in der Life Science und der industriellen Fertigung.
Während meiner Werkstudententätigkeit habe ich grundsätzlich zwei Aufgaben. Zum einem kümmere ich mich um die Rekonstruierung und Erweiterung des internen KPI Dashboards. Zum anderen übernehme ich interne administrative Aufgaben.
Da ich zu Beginn meiner Tätigkeit bereits im Umgang mit Qlikview vertraut war und Business Intelligence Vorkenntnisse hatte, wurde ich mit der Aufgabe vertraut das interne KPI Dashboard weiter zu entwickeln. Neue Anforderungen mussten gesammelt und konsolediert werden. Außerdem musste ich mich mit den verschiedenen Daten und den sich daraus ergebenden Key Performance Indikators (KPIs) befassen. KPIs sind ausgewählte Kennzahlen, die kritische Erfolgsfaktoren einer Organisation darstellen. Anhand dieser kann man den Fortschritt hinsichtlich wichtiger Zielsetzungen in einem Unternehmen erkennen und Handlungsmaßnahmen ableiten.
Hauptsächlich ist es meine Aufgabe die verschiedenen Datenquellen des Unternehmens in einem Datenmodell zusammen zufassen und den heterogenen Datenbestand so zu vereinheitlichen, dass man daraus entscheidungsrelevante Kennzahlen berechnen kann. Anschließend müssen die Daten visuelle ansprechend dargestellt werden.
Im zweiten Teil gehe ich näher auf die Umsetzung und Arbeit mit Qlikview ein.
Viel Grüße
Peter
]]>Jeder Student würde diese Fragen vermutlich anders beantworten. Meiner Meinung nach lernt man im Studium sehr viel Unnötiges. Nur einen Bruchteil wird man je in der Praxis brauchen. Jedoch lernt man auch – wie man lernt. Dieser Punkt ist besonders wichtig, da man sich i.d.R. immer erst am Arbeitsplatz das Wissen aneignet, dass man für die täglichen Aufgaben benötigt.
Man kann nicht über jedes Themengebiet Bescheid wissen und man kann nicht jedes Programm von vornherein beherrschen. Jedoch macht man immer wieder die Erfahrung, dass man sagen kann ,,Davon habe ich schon einmal im Studium gehört.“ oder ,,Das kenn ich. Da kann ich mich einarbeiten.“.
Ich konnte die Erfahrung sammeln, dass jeder von einem Wirtschaftsinformatiker erwartet, dass er besonders IT-affin ist. Wenn etwas auch nur ansatzweise mit Informatik zu tun hat, wird erwartet, dass man Ahnung davon hat. Mit dem MS Office-Paket sollte man im Schlaf umgehen können und SAP sollte kein Fremdwort sein. Schade nur, dass man im gesamten Bachelor-Studium an der TU Braunschweig sehr wenig bis gar nicht mit Access, Excel oder SAP zu tun hat. Ohne Excel kommt man im Büro jedoch nicht aus. Sich den Umgang mit Pivottabellen, SVerweisen und Filtern zuhause selbst anzueignen scheint nützlicher als manch eine Vorlesung.
Eines der wichtigsten Werkzeuge, das ich bei meiner Arbeit gebrauche, ist das BI-Tool DeltaMaster. Regelmäßig benutze ich das Programm, um mir gewünschte Daten aus dem System zu ziehen. Mit diesen Daten baue ich dann verschiedenste Berichte zu Umsätzen, Stückzahlen und anderen Fakten zusammen.
Slicing, Dicing, Drill-Down, Drill-Up.
Daten werden zurechtgeschnitten oder auf einem anderen Detaillierungsgrad betrachtet. Hier beispielsweise waren mir die Studieninhalte eine große Hilfe. Ich fand mich schnell zurecht und konnte hier und da mit meinem Fachwissen glänzen.
Weiter geht es im dritten Teil und hier gelangt ihr zurück zum ersten Teil.
Viele Grüße
Ferhat Cinar
]]>Es gibt vier Geschäftsbereiche:
Der wichtigste Bereich ist ganz klar die Kraftfahrzeugtechnik. Als Automobilzulieferer produziert Bosch verschiedenste Einzelteile und Komponenten für den Automotive-Sektor und kann damit weltweiten Erfolg verbuchen.
Seit Beginn meines Masterstudiums bin ich nun für die Bosch Car Multimedia GmbH in Hildesheim tätig. Bei dieser 100%igen Bosch-Tochter dreht sich alles um Navigationssysteme, Radios, Parkpiloten, Entertainmentsysteme und vieles mehr, was Multimedia im Auto betrifft.
Wo genau arbeite ich aber nun?
Ich arbeite als Werkstudent im Bereich Automotive Aftermarket, Marketing Strategy. Das bedeutet bei uns geht es um Marketing, besonders um die Marketing-Strategie für alle Geschäfte ab dem Zeitpunkt, in dem das Produkt im Auto verbaut wurde. Konkret können dies z.B. Reparaturen und Austauschprozesse von Teilen sein. Hinzukommt auch der Verkauf von Neuteilen im Nachrüstgeschäft. Die Kunden sind i.d.R. Vertragswerkstätten, freie Werkstätten und Großhändler.
Was genau macht ein Wirtschaftsinformatiker jedoch dort?
Die meisten meiner Aufgaben drehen sich um das Stichwort Business Intelligence (BI). D.h. es geht darum Daten durch IT-gestützte Verfahren zu analysieren, um Informationen zu gewinnen. Aus diesen wird dann strategisch-wertvolles Wissen abgeleitet. Mit dem BI-Tool DeltaMaster fertige ich Auswertungen und Berichte an und unterstütze damit die Produktmanager aus meinem Bereich.
Somit kann man sehen, dass sich die Bosch-Welt um mehr als nur Waschmaschinen dreht. Mehr hierzu im zweiten Teil.
Viele Grüße
Ferhat Cinar
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