Reisevorbereitungen

Arbeiten in der EU

Als EU-Bürger haben Sie grundsätzlich das Recht, sich in anderen EU-Staaten aufzuhalten und dort zu studieren oder zu arbeiten. Wenn der Auslandsaufenthalt kürzer als drei Monate ist, brauchen Sie dafür lediglich einen gültigen Personalausweis. Bei Auslandsaufenthalten von mehr als drei Monaten Dauer müssen Sie sich in der Regel bei den örtlichen Behörden anmelden. Dafür müssen Sie nachweisen,

• dass Sie einen Praktikumsplatz vor Ort haben,
• dass Sie für Ihren Lebensunterhalt aufkommen können und ein Einkommen haben, das über dem örtlichen Sozialhilfesatz liegt,
• und dass Sie krankenversichert sind.

Außerhalb Europas benötigen Sie ein Visum

Für alle Länder außerhalb Europas brauchen Sie zur Einreise für Praktika ein Arbeitsvisum. Das gilt auch, wenn Ihr Praktikum nicht bezahlt wird. Über die genauen Bestimmungen informieren das Auswärtige Amt und die jeweiligen Botschaften oder Konsulate. Eine Arbeitserlaubnis müssen Sie mindestens zwei Monate vor Beginn des Auslandsaufenthalts beantragen. Sie brauchen dafür eine Praktikumszusage von Ihrem Arbeitgeber. Von einem Touristenvisa für Praktika ist dringend abzuraten!

Ausländische Botschaften und Konsulate in Deutschland

Service zur Beantragung von Visa (CIBTvisas)

Arbeitsvisa für Praktika in den USA

Für Praktika in den USA brauchen Sie ein sogenanntes J1 Visum mit Arbeitsgenehmigung. Die Beschaffung ist nur über Vermittlungsorganisation möglich. Sie sind die offiziellen Ansprechpartner der Botschaft und verfügen über ein Kontingent an Arbeitsvisa, mit denen Praktika durchgeführt werden können. Dieser Visumsservice ist teuer, aber meist die einzige legale Möglichkeit, ein Praktikum in den USA zu absolvieren. Die Visa müssen 4 Monate im voraus beantragt werden, zum Beispiel bei:

Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) Travelworks

Arbeitsvisa für Praktika in Kanada, Japan, Australien und Neuseeland

Für Praktika in diesen Ländern gibt es die Möglichkeit, direkt bei den Botschaften ein "Working Holiday Visa" zu beantragen. Die Kontingente sind allerdings limitiert, für Kanada sind sie häufig schon zum Jahresanfang erschöpft. Wenn Sie auf diesem Weg nicht erfolgreich sind, können Sie Ihr Visum auch über eine  Vermittlungsorganisation beantragen. Diese Vermittler kosten Geld, verfügen aber in der Regel über zusätzliche Kontingente.

Travelworks

Arbeitsvisa für Praktika in Brasilien

Um in Brasilien ein Praktikantenvisum zu bekommen, müssen sie für den Zeitraum an einer unserer Partnerhochschulen eingeschrieben sein! Bitte bewerben sie sich daher rechtzeitig für unsere Austauschprogramme.

Austauschprogramme mit Brasilien

Arbeitsvisa für Praktika in China

In China gibt es seit 2014 keine Praktikantenvisa mehr. Deswegen müssen Praktikantinnen und Praktikanten jetzt ein Arbeitsvisum (Z-Visum) beantragen, was sehr aufwendig ist. Alternativ kann ein Kulturvisum (F-Visum) beantragt werden, dass aber keinerlei Vergütung des Praktikums zulässt. Das F-Visum ist 3 Monate gültig und kann dann einmal um weitere 3 Monate verlängert werden.

Bei der Beantragung des F-Visum ist zu beachten, dass die Erteilung nur mit einer sogenannten „Einladung“ möglich ist. Das bedeutet, dass Sie einen Arbeitgeber brauchen, der Sie einlädt und die Visumsart und Aufenthaltsdauer offiziell angibt. Für die Beantragung sollten Sie eine Visumsagentur beauftragen:

Chinesische Visumsagenturen im Vergleich

Praktikumsaufenthalt in der EU

Wenn Sie in einem Land der EU ein Praktikum machen wollen, sind Sie über Ihre gesetzliche deutsche Krankenversicherung versichert. Voraussetzung ist, dass Sie während Ihres Auslandsaufenthalts weiter an der TU Braunschweig immatrikuliert sind. Sie zahlen Ihre Beiträge wie gewohnt, die beitragsfreie Familienversicherung bleibt beitragsfrei.

Der Umfang der Leistungen richtet sich nach den Rechtsvorschriften in Ihrem Gastland. In den meisten Ländern sind Eigenbeteiligungen üblich. Diese tragen Sie selbst. Sollten Sie eine Behandlung vollständig bezahlen müssen, lassen Sie sich eine detaillierte Rechnung ausstellen. Die Krankenkasse in Deutschland erstattet Ihnen die Kosten in der Regel bis zur Höhe der deutschen Vertragssätze. Sind die tatsächlichen Kosten höher, tragen Sie den Restbetrag allein. Wer dieses Restrisiko ausschließen möchte, sollte eine zusätzliche private Auslandskrankenversicherung abschließen.

Damit es bei der Kostenübernahme im Krankheitsfall nicht zu Problemen kommt, sollten Sie sich von Ihrer Krankenkasse in jedem Fall eine Europäische Krankenversicherungskarte ausstellen lassen.

Mehr Infos zur Europäischen Krankenversicherungskarte

Praktikumsaufenthalte in Ländern außerhalb der EU

In den meisten Ländern außerhalb der EU erhalten Sie keine Leistungen durch Ihre gesetzliche deutsche Krankenversicherung. Sie müssen sich für diese Zeit privat versichern, obwohl Ihre Versicherung in Deutschland weiter besteht. Der Umfang der privaten Versicherung sollte dem der gesetzlichen Versicherung entsprechen. Bitte lassen Sie sich durch Fachleute beraten. Der Nachweis der Krankenversicherung muss häufig bereits bei der Einreise beziehungsweise beim Visumsantrag vorgelegt werden.

Beratung

Individuelle Beratung erhalten Sie bei Ihrer Krankenkasse.

Krankenkasse in Campusnähe (Sie werden zu Google Maps weitergeleitet)

Für Ihren Auslandsaufenthalt brauchen Sie in jedem Fall eine gültige Haftpflichtversicherung. In der Regel sind Sie bis zum Abschluss der ersten Berufsausbildung familienversichert. Bitte erkundigen Sie sich, ob diese Versicherung in Ihrem Zielland ohne Einschränkungen und für die gesamte Dauer Ihres Auslandsaufenthalts gültig ist.

Was muss ich versichern?

Ein wichtiges Kriterium ist die Höhe der Deckungssumme: Hier ist der Standard des Gastlandes maßgebend. In Ländern wie zum Beispiel den USA liegt der weit über dem deutschen Durchschnittswert! Die Versicherung sollte in jedem Fall Mietsachschäden abdecken. Da Sie für Ihren Arbeitsplatz wahrscheinlich einen eigenen Schlüssel oder eine Chip-Karte erhalten, sollte auch der Schlüsselverlust versichert sein.

Eine private Unfallversicherung schützt Sie vor den finanziellen Folgen eines Unfalls. Anders als in Deutschland verfügen viele Unternehmen im Ausland über keine betriebliche Unfallversicherung, so dass Sie ggf. weder am Arbeitsplatz noch privat abgesichert sind. Achten Sie deshalb beim Abschluss der Versicherung darauf, dass sich der Versicherungsschutz auch auf Arbeitsunfälle erstreckt.

Wenn Sie für längere Zeit ins Ausland gehen, ist es wichtig, dass Sie Ihre Bankgeschäfte online erledigen und jederzeit über Bargeld verfügen können. Für Aufenthalte im europäischen Ausland reicht dazu prinzipiell eine EC-Karte, für alle anderen Länder brauchen Sie eine Kreditkarte. Außerdem ist es sinnvoll einen gewissen Dispo-Kredit zu vereinbaren, damit Sie bei unvorhergesehenen Ereignissen nicht plötzlich ohne Geld dastehen.

Wenn Ihr Praktikum vergütet ist, müssen Sie eventuell ein Konto im Ausland eröffnen, auf das Ihr Gehalt überwiesen werden kann.

Bei Praktika im Ausland hilft häufig der Arbeitgeber bei der Suche nach einer Unterkunft. Er wird Ihnen zumindest eine Bleibe für die erste Zeit vermitteln können. Hilfreich sind auch Kontakte zu Studierenden, die schon einmal dort waren: Wenn Sie selbst niemanden kennen, fragen Sie im Mobilitätsbüro der TU Braunschweigg nach, manchmal können wir Ihnen einen entsprechenden Kontakt vermitteln.

Wohnungssuche auf eigene Faust

Wenn Ihr Arbeitgeber Ihnen kein Zimmer vermittelt, müssen Sie selbst auf die Suche gehen. Dafür sollten Sie etwas Zeit einplanen. Das Internet ist in der Regel die beste Möglichkeit, ein Zimmer zu finden. Fragen Sie Ihren Arbeitgeber nach den besten Plattformen. Für die erste Zeit wohnen Sie am besten in einem Hostel. Hier können Sie relativ kostengünstig ein Zimmer mieten, während Sie auf der Suche nach einer festen Bleibe sind.

Für einen Auslandsaufenthalt können Sie sich an der TU Braunschweig beurlauben lassen. Dadurch reduziert sich Ihr Semesterbeitrag, Sie sparen das Semesterticket und den Verwaltungskostenbeitrag. Auf Ihren Krankenversicherungsstatus hat die Beurlaubung keinen Einfluss. Sie sind weiterhin an der TU Braunschweig immatrikuliert und bleiben studentisch krankenversichert. Beachten Sie aber bitte, dass trotz Ihrer Beurlaubung die Auslandssemester als Studiensemester mitgezählt werden, wenn Sie mehr als 30 ECTS-Leistungspunkte im Ausland erbringen und nach Braunschweig transferieren.

Bei Auslandsaufenthalten von nur drei Monaten lohnt sich eine Beurlaubung in der Regel nicht, da Sie für die gesamte Dauer des Semesters auf Ihr Semesterticket und andere studentische Vergünstigungen verzichten. Auch Prüfungen können Sie an der TU Braunschweig in der Regel nur ablegen, wenn Sie nicht beurlaubt sind.

Wenn Sie ein Pflichtpraktikum im Ausland machen, das Sie hinterher an der TU Braunschweig anerkennen lassen möchten, dürfen Sie sich ebenfalls nicht beurlauben lassen, da die Anerkennung dann nicht möglich ist.