Gewaltfreie Kommunikation

Gewaltfreie Kommunikation – Theologie, Religionspädagogik, Schule und Kirche

Leitung: Prof. Dr. Gottfried Orth

Gewaltfreie Kommunikation

Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist eine von M. B. Rosenberg im Kontext der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung entwickelte Haltung und Form wertschätzender Kommunikation, die weltweit erprobt, diskutiert und weiterentwickelt wird.

GFK fußt auf einem eigenständigen interreligiösen spirituellen Ansatz.

GFK findet derzeit immer mehr Resonanz in Schulen, Schulsozialarbeit und schulnaher Jugendarbeit, (Religions-)Lehrerfortbildung, Kindergärten sowie in kirchlicher Erwachsenen- und Weiterbildung.

Im Zentrum des Projektes stehen zwei Schwerpunkte:

1. Erforschung der (Un-)Möglichkeiten gewaltfreier Sprache und Traditionsbildung innerhalb evangelischer Theologie und Kirche

Hebräisches Denken, das neutestamentlicher Überlieferung wie – selbstverständlich – der Hebräischen Bibel zugrunde liegt, ist geprägt von narrativem Stil. Die Schriften beider Testamente sind „Gelegenheitsschriften“. Im Übergang nach Europa und in dem Wunsch, den Griechen ein Grieche, den Römern ein Römer zu werden, war die ur- und frühchristliche Verkündigung konfrontiert mit griechischer Philosophie und römischem Recht. Jetzt entstand dogmatisches Denken und mit ihm eine ihm entsprechende dogmatische, ein- und ausgrenzende und damit gewaltförmige Sprache. Dieses Denken und diese Sprache haben im Folgenden europäische Theologien und Kirchen bestimmt.

Infrage steht, ob Theologie und Kirche und mit beiden „glauben lernen“ (und eben nicht ‚Glauben lernen’) und wenn ja wie Theologie und Kirche und mit beiden „glauben lernen“ (und eben nicht ‚Glauben lernen’) gewaltfrei und von Wertschätzung aller Menschen geprägt möglich sind.

2. Gewaltfreie Kommunikation im Bereich der Schule

Im Verbund mit der Evangelischen Erwachsenenbildung und gegenwärtig acht Schulen in Deutschland bauen wir eine „Forschungs- und Kooperationsstelle Gewaltfreie Kommunikation“ am Seminar für Evangelische Theologie und Religionspädagogik auf.

Wir entwickeln unterschiedliche Formate von (Fortbildungs-)Modulen zu GFK für die universitäre LehrerInnenbildung sowie für die LehrerInnenfortbildung. Gegenwärtig finden Fortbildungen mit fünf Lehrerkollegien unterschiedlicher Schulformen und -standorte, mit SchulsozialarbeiterInnen sowie GFK-Tage mit Schulklassen und Studierenden statt.

Wir begleiten supervisorisch Unterrichts- und Schulentwicklungsprojekte und erarbeiten Unterrichtsprojekte und -bausteine für fächerübergreifen Unterricht, insbesondere auch für den Religions- und Ethikunterricht.