Bulimie

Was ist eine Bulimie?

Viele Frauen (aber auch Männer!) haben Probleme mit ihrer Figur und halten sich für zu dick. Etliche versuchen durch Fasten oder Diät abzunehmen. Ein derartiges "gezügeltes" Essverhalten führt aber allmählich zu Störungen des Stoffwechsels, einer Mangelernährung und einer reizbaren oder niedergeschlagenen Stimmung. Infolgedessen versucht der Körper diesen langfristig gesundheitsschädlichen Zustand kurzfristig zu bewältigen - es kommt zu Heißhungerattacken. Während so einer Attacke kann die Nahrungsaufnahme nicht mehr kontrolliert werden; oft werden dabei mehr als 5000 Kalorien verschlungen. Um aber davon nicht dick zu werden, versuchen Betroffene, die Nahrung wieder "loszuwerden". Am häufigsten erfolgt dieses durch absichtliches Erbrechen oder unmäßigen Sport. Wenn Fasten, Heißhungerattacken und Erbrechen sich abwechseln, spricht man von einer Bulimie. Manche Personen hungern immer weiter und reduzieren dadurch ihr Gewicht - sie entwickeln allmählich eine Anorexie ("Magersucht"). Die Betroffenen können oft den ganzen Tag an nichts anderes mehr denken als an Essen und Figur. Von einer Bulimie sind zwei bis drei von 100 Frauen betroffen und einer bis drei von 1000 Männern.
 

Was für kognitiv-verhaltenstherapeutische Möglichkeiten gibt es?

In der eingehenden Diagnostik und Erhebung der Lebensgeschichte werden individuelle Ursachen und aufrechterhaltende Bedingungen erarbeitet. Dabei wird auf die panische Angst, dick zu werden, verständnisvoll eingegangen. Informationen zur Ernährung sollen eine Entscheidung für den beschwerlichen Weg aus der Bulimie fördern. Dabei ist es wichtig, den Zusammenhang zwischen Mangelernährung und Heißhungerattacken aufzuzeigen. Betroffene lernen Strategien, ihre Heißhungerattacke zu vermeiden und zu stoppen. Ein Kernelement der Therapie ist die Anleitung zum regelmäßigen und ausreichenden Essen. Betroffene treffen sich u.a. zum Kochen oder zu gemeinsamen Mahlzeiten. Zu einem späteren Zeitpunkt sind auch Konfrontationsübungen hilfreich, die unter Anleitung des Therapeuten durchgeführt werden. Dabei wird der Betroffene mit der Nahrung konfrontiert, die seine Heißhungerattacken auslöst; eine Auseinandersetzung mit seiner Figur gehört ebenso dazu. Während dieser Übungen werden Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen auftreten, die direkt bearbeitet und verändert werden. Im Einzelfall können weitere Elemente wie das Problemlöse- und Kommunikationstraining (mit Angehörigen oder Partnern) bzw. das Kompetenztraining indiziert sein.