Am Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik ist eine Stelle in der Abteilung Fertigungstechnik im Bereich der Zerspanung von Hybridwerkstoffen zum nächstmöglichen Zeitpunkt für zwei Jahre in Vollzeit zu besetzen. Die Bezahlung erfolgt je nach Aufgabenübertragung und Erfüllung der persönlichen Voraussetzungen bis EG 13 TV-L.
Der Leichtbau spielt eine immer größere Rolle im Flugzeug- und Automobilbau. Während für den Flugzeugbau Faserkunststoffverbunde (FKV) mit Kohlefasern (CFK) vorherrschen, werden aus Kostengründen im Automobilbau Faserkunststoffverbunde mit Glasfasern (GFK) eingesetzt. Dort wo die Festigkeitsanforderungen der FKV nicht ausreichen, werden hybride Werkstoffe mit metallischen Werkstoffen wie Dualfasenstahl, Titan oder Aluminiumlegierungen aufgebaut und eingesetzt. Dies gilt insbesondere für den Einsatz bei GFK, da hier die spezifischen Festigkeitswerte deutlich geringer sind als beim CFK. Im Automobilbereich wird und soll zukünftig vermehrt Dualfasenstahl mit GFK kombiniert werden. Für den Fahrzeugaufbau sind Funktionsbohrungen (Kabeldurchführungen, Karosserieverstärkungen, usw.) erforderlich. Am Markt erhältliche Bohrwerkzeuge bieten oft nur eine Kompromisslösung hinsichtlich der erforderlichen Schneidstoffe und Einstellparameter oder erfordern eine aufwändige Anlagentechnik. Nicht optimal auf die Werkstoffeigenschaften abgestimmte Schneidstoffe, Spanwinkel und Spanräume führen insbesondere an der FKV-Komponente zu Delaminationen, die in einem nachfolgenden Fertigungsprozess kostenintensiv entfernt werden müssen oder zum Ausschuss des Bauteiles führen. Die Zerspanung der Hybridwerkstoffe muss trocken erfolgen, um ein Aufquellen der FKV-Komponente zu verhindern. Dabei müssen die beim Bohren entstehenden Späne und Stäube prozesssicher entfernt werden (Clean Cut), da diese zu Störungen im Bohrprozess und zur Verschmutzung der Arbeitsumgebung im PKW führen.
Zur Verstärkung unseres Forschungsteams suchen wir eine*n engagierte*n wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in für die Durchführung dieses Forschungsprojekts. Ihre Aufgabe ist es, neue Maschinenkonzepte zu erarbeiten und zu konstruieren. Zur Durchführung der Forschungsarbeiten müssen Sie auch die Versuche durchführen und dafür Prüf- und Messvorrichtungen entwerfen und aufbauen.
Das Ziel des Forschungsvorhabens ist der Aufbau eines dreistufigen Bohrwerkzeugs zur Bearbeitung von Hybridwerkstoffen. Dieses soll qualitätsgerechte Bohrungen in Hybridwerkstoffe aus Metall (Stahl) und FKV (GFK) möglichst unabhängig von der Bohrrichtung herstellen. Der Zieldurchmesser soll zwischen d = 6 mm und 10 mm betragen, wodurch das Werkzeug im Automobilbereich zum Einsatz kommen kann. Es ergibt sich die Notwendigkeit, die Finishschneiden für unterschiedliche Aufmaße feinjustieren zu können und neue Stellmechanismen zur Bewegung der Ausstellschneide bei den kleinen Bohrungen zu erarbeiten. Des Weiteren sollen Lösungen erarbeitet werden, wie die bei der Trockenbearbeitung entstehenden Späne und Stäube prozesssicher entfernt werden können.
Am Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der Technischen Universität Braunschweig erwarten Sie Arbeiten sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der anwendungsorientierten Forschung. Die Forschungsarbeiten beschränken sich nicht nur auf öffentlich geförderte Projekte, sondern können auch direkt mit Firmen erfolgen. Dadurch ergibt sich ein interessanter Kontakt zwischen Wissenschaft und Praxis. Darüber hinaus unterstützen Sie die Durchführung der Lehre.
Zeigen Sie Initiative und bewerben Sie sich bei uns!
Wir bieten Ihnen eine interessante Tätigkeit, in der Sie eigenverantwortlich Forschungsprojekte im Bereich der Fertigungstechnik bearbeiten. Neben der wissenschaftlichen Forschungstätigkeit beschäftigen Sie sich gegebenenfalls auch mit dem Transfer der erarbeiteten Ergebnisse in die industrielle Anwendung. Als Abschluss Ihrer erfolgreichen Tätigkeit bieten wir Ihnen die Möglichkeit zur Promotion. FH-Absolventen müssen für eine Zulassung zur Promotion zusätzliche Kenntnisprüfungen an der TU Braunschweig ablegen.
Wenn diese Aufgaben für Sie interessante Herausforderungen darstellen, dann freuen wir uns darauf, Sie kennen zu lernen.
Die TU Braunschweig strebt in allen Bereichen und Positionen an, eine Unterrepräsentanz im Sinne des Niedersächsischen Gleichstellungsgesetzes (NGG) abzubauen. Daher sind Bewerbungen von Frauen besonders erwünscht. Schwerbehinderte werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt. Ein Nachweis ist beizufügen. Bewerbungskosten können nicht erstattet werden. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass nicht berücksichtigte Bewerbungen nur gegen einen adressierten und ausreichend frankierten Rückumschlag zurückgesandt werden können. Zu Zwecken der Durchführung des Bewerbungsverfahrens werden personenbezogene Daten gespeichert.
Bitte richten Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung an:
Technische Universität Braunschweig
Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik
Fynn Dierksen
Langer Kamp 19 b
38106 Braunschweig
f.dierksen(at)tu-braunschweig.de