Veröffentlichung

Janhsen, A.:
Anthropozentrische Modellierung und Spezifikation komplexer Systeme am Beispiel von Eisenbahnleitsystemen.
Dissertation, Technische Universität Braunschweig Institut für Regelungs- und Automatisierungstechnik, VDI Verlag Düsseldorf, November 1997.

Kurzfassung:

Die Entwicklung von umfangreichen und komplexen, technischen Systemen ist ein schwieriger Vorgang. Das liegt nicht nur daran, dass viele Anforderungen und Beschränkungen in der Systemspezifikation berücksichtigt werden müssen, sondern auch, dass manche Anforderungen zu komplexen Designlösungen führen können. Daher ist es von Wichtigkeit, auf eine effektive Integration von Anforderungs- und Systemspezifikation zu achten. Ein zentraler Punkt der vorliegenden Arbeit ist die Einführung eines mentalen Referenzmodells, das zur Auswahl einer idealen Repräsentationssprache für eine gemeinsame Datenhaltung der beiden Spezifikationsteile geeignet ist. Es handelt sich dabei um ein Metamodell von Spezifikationssprachen, das auf kognitiven Strukturen und Fähigkeiten des Menschen basiert. Die Anwendung des Referenzmodells führt zu einer umfassenden und konsisten Beschreibung sowohl der Anforderungen, die in Szenarien und funktionalen Modulen ausgedrückt werden, als auch der vollständigen Systemspezifikation. Die Integration und Generierung von verschiedenen Sapekten oder Sichtweisen von Systemen und deren Schnittstellen zu den beeinflussenden Randgebieten wird ebenso unterstützt. Speziell wird die Anwendung zum Vergleich von Spezifikationssprachen und geführten Dialogen bei der Gewinnung von Anforderungen diskutiert. Basis für die dargestellten Überlegungen sind die Arbeiten, die im Rahmen der Spezifikation des europäischen Zugbeeinflussungssystems ERTMS (European Railway Traffic Management System) entstanden. An dem Beispiel aus der Praxis des Eisenbahnwesens werden einzelne Aspekte der Problematik erläutert.