Das Institut für Elektrische Maschinen wurde 1920 gegründet und ist damit eines der ältesten Institute der TU Braunschweig. Jahrzehntelang standen Arbeiten zur Berechnung und Auslegung elektrischer Maschinen im Vordergrund. Sie werden heute durch das Themenfeld Leistungselektronik ergänzt, sodass am IMAB ganzheitliche Forschung und Lehre zur Energiewandlung geleistet werden kann.
Die wissenschaftliche Arbeit ist im Bereich der elektrischen Antriebssysteme durch eine zunehmende Integration elektrotechnischer, maschinenbaulicher und informationstechnischer Komponenten geprägt. Arbeitsschwerpunkte sind der Entwurf von elektrischen Maschinen und deren Ansteuerung / Regelung für elektrische Fahrzeugantriebe im Umfeld der Elektromobilität und automotiver Nebenaggregate. Zahlreiche Verbundprojekte bearbeiten wir im NFF (Niedersächsisches Forschungszentrum Fahrzeugtechnik). Weitere Forschungsthemen sind die induktive Energieübertragung und Forschungsfragen zur energieeffizienten industriellen Antriebstechnik. Der Trend zur Steigerung von Leistungsdichte auf kleinstem Bauraum hat nicht nur neue Ansätze für die Gestaltung elektrischer Maschinen und ihrer Magnetkreise zur Folge, sondern erfordert auch eine starke interdisziplinäre Ausrichtung der Arbeit. Unter Nutzung neuartiger weich- und hartmagnetischer Werkstoffe erforschen wir neue Maschinentopologien und betrachten daneben mechanische Fragestellungen zu Festigkeit, Lagerkonzepten und Maschinenkonstruktion. Am IMAB werden elektrische Maschinen (linear und rotierend) prototypisch aufgebaut und auf leistungsstarken Prüfständen vermessen
Die Nutzung regenerativer Energiequellen sowie die Elektrifizierung von Fahrzeugen sind ohne leistungselektronische Lösungen nicht durchführbar. Diese neuen Applikationsfelder haben die Leistungselektronik in den letzten Jahren stark geprägt und werden sie auch in den kommenden Jahren prägen. Andererseits ermöglichen neue Materialien für leistungselektronische Komponenten, wie z.B. die sogenannten Wide-Band-Gap-Halbleitermaterialien Siliziumkarbid und Galliumnitrid, Steigerungen bei der Effizienz und Kompaktheit. Der Einsatz dieser Materialien stellt jedoch neue Anforderungen an das Design der Kommutierungs- und Ansteuerkreise, an die Mess- und Regeltechnik sowie an die Entwärmung dieser Komponenten. Die wissenschaftlichen Herausforderungen liegen damit in der effizienten Auswahl bzw. Auslegung von hocheffizienten und/oder hochkompakten leistungselektronischen Wandlern für immer neue Applikationsfelder, aber auch in der Suche nach neuen Lösungen in der praktischen Ausführung, die eine zunehmende Interdisziplinarität erfordert.
Das Institut arbeitet nicht nur mit wissenschaftlichen Partnern z.B. auf dem Gebiet der Halbleitertechnik, der Konstruktionstechnik und der Fluidmechanik zusammen, sondern pflegt auch intensive Beziehungen zu vielen Industriepartnern im europäischen Raum und verschiedenen nationalen Großforschungseinrichtungen wie z. B. PTB und DLR.
Im Rahmen der Junior Research Group „Wiring Technologies“ werden am IMAB gemeinsam mit den Partnerinstituten elenia und IEMV verschiedene Forschungsfragen behandelt, die die Ausgestaltung von Bordnetzen, Leitungssträngen und die Verkabelung von Antriebssystemen betreffen. Die Themen reichen von der Erforschung innovativer Leitermaterialien wie Hochtemperatursupraleitern über verschiedene leitungsbedingte Effekte in modernen Antriebssystemen mit schnell schaltenden Leistungshalbleitern bis zu übergeordneten Fragestellungen zu Bordnetzkonzepten, verteilten Regelstrategien und Funktionsintegration.
Die Arbeiten in Forschung und Lehre am IMAB werden durchgeführt von
• 2 aktiven UniversitätsprofessorInnen
• 2 Universitätsprofessoren i. R.
• 1 Oberingenieur
• 18 wissenschaftlichen Mitarbeitern
• 7 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Technik und Verwaltung
• 5 Auszubildenden
Weiterhin verfügt das IMAB über eine mit modernsten Fertigungsanlagen ausgerüstete Werkstatt, hochmoderne Prüfstände für die Vermessung von Leistungselektronik und elektrischen Maschinen sowie über umfangreiche Labor- und Experimentiereinrichtungen.
Darüber hinaus ist das Institut Mitglied im
NFF (Niedersächsisches Forschungszentrum Fahrzeugtechnik); Leitung des Forschungsfeldes Elektromobilität
ECPE (The Industrial and Research Network for Power Electronics in Europe)
efzn (Energieforschungszentrum Niedersachsen); Energieforschungsknoten des efzn an der TU Braunschweig
EPE (Scientific Conference on Electric Power Engineering)
Technical Chair of CIPS (International Conference on Integrated Power Electronics Systems)
Wissenschaftlicher Beirat der ETG (VDE)
ITS automotive nord e. V. (Zusammenschluß von Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachgebieten, die im verkehrstechnischen Sektor aktiv sind)