Was erwartet Sie an den Hochschultagen? Neben dem Besuch von Lehrveranstaltungen erhalten Sie viele Informationen zu den verschiedenen Studiengängen, erfahren, wie Studieren funktioniert und unternehmen spannende Exkursionen.
Die folgenden Beispiele geben Ihnen einen Einblick in das Programm des Wintersemesters 2022/23.
Am 1. September fand die landesweite Startveranstaltung für alle niedersächsischen Technikantinnen des Durchgangs 2022/23 statt. In diesem Jahr lud die Leibniz Universität Hannover ein: Vertreter*innen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, der zehn beteiligten Hochschulen, der Kooperationsunternehmen und die 55 neuen Technikantinnen erlebten einen ereignisreichen Nachmittag. (zum Artikel).
Das erste Kennenlernen der Technikantinnen fand Mitte September in einem ganztägigen Workshop statt. Die zehn jungen Frauen berichteten von ihren ersten Tagen im Betriebspraktikum, das sie in einem der fünf Kooperationsunternehmen der TU Braunschweig absolvieren. Es war spannend zu erfahren, mit welchen Themen sie sich dort befassen werden. Neben einem Einblick in das, was die Technikantinnen an den Hochschultagen erwartet, gab es eine Einheit zu „Dos und Don'ts im Praktikum“ und es wurden die individuellen Erwartungen an die kommenden sechs Monate zusammengetragen.
Das Ziel unserer Exkursion war das Bergwerk Rammelsberg in Goslar. Nachdem wir uns alle passende Helme ausgesucht hatten, ging es los mit unserer Führung.
Wir liefen zu Beginn durch den ersten Wasserschacht, der früher genutzt wurde, um Wasser in den Berg zu leiten und den Erzabbau so mithilfe von Wasserkraft zu erleichtern. Am Ende des ersten Wasserschachtes kamen wir in eine Kammer, in der ein großes Wasserrad aus Holz aufgebaut war. Hier verstanden wir, wie das in den Berg geführte Wasser im Stollen genutzt wurde. Wir gingen eine schmale Wendeltreppe hinab und kamen sofort zu einem zweiten Wasserrad, das sogar noch im originalen Einbauzustand war. Aufgrund seiner Positionierung direkt unterhalb des ersten Rades, floss das Wasser früher, nachdem es das erste Rad angetrieben hatte, sofort auf das zweite Rad. Die durch das Wasser gewonnene Energie konnte dadurch also verdoppelt werden.
Direkt im Anschluss an unsere Führung machten wir noch einen kleinen Workshop zu Nachhaltigkeit, Recycling und Aufarbeitung von Rohstoffen. Wir führten in Gruppen kleine Experimente durch, die alle mit der Aufarbeitung von Rohstoffen zu tun hatten und überlegten uns als Abschluss eine Reihenfolge, in der die Aufarbeitung von beispielsweise den Rohstoffen im Erz am besten möglich sei.
Der Aufenthalt im Erzbergwerk Rammelsberg hat uns auf jeden Fall allen sehr gut gefallen und wir würden jedem einen Ausflug dorthin empfehlen.
Text: Luise Bülte, Technikantin TU Braunschweig 2022/23
Die Technikantinnen der TU Braunschweig und der TU Clausthal besuchten gemeinsam die Salzgitter AG. Dabei konnten sie das flüssige Roheisen aus dem Hochofen fließen sehen und die Verarbeitung einer Bramme (Stahlblöcke) zu einem Coil (aufgewickeltes Blech) im Warmwalzwerk verfolgen. Außerdem lernten die Technikantinnen etwas über die Geschichte und die Zukunft der Salzgitter AG, deren Stahlproduktion mit dem Projekt SALCOS emissionsfrei werden soll.
Auch wenn wir lange nicht alles vom Gelände sehen konnten, war die Führung sehr spannend. Die Größe des Werks und der einzelnen Anlagen ist fast schon erschlagend, aber sehr beeindruckend. Ich kann eine Führung durch die Salzgitter AG nur empfehlen, besonders, da derzeit viel abgerissen und neu gebaut wird. Die aktuelle Produktion von Stahl zieht einen hohen CO2-Ausstoß mit sich, mit dem groß angelegten SALCOS Projekt soll es in den nächsten Jahren möglich sein, den CO2 –Ausstoß bei der Stahlproduktion um 95% zu verringern.
Text: Lena Tieftrunk, Technikantin TU Braunschweig 2022/23
Die Technikantinnen der TU Braunschweig machten eine Exkursion zur Fakultät für Elektrotechnik, Informations-Systemtechnik und Physik. Dabei lernten sie Johanna Mallman als "MINT-Role-Model" kennen, die nach einem erfolgreichen Elektrotechnikabschluss nun am Institut für Maschinen, Antriebe und Bahnen (IMAB) als wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitet. Außerdem lernten die Technikantinnen beim IMAB einiges über aktuelle Forschungsthemen wie zum Beispiel das Laden von Autos durch Induktionsspulen und durften eine eigene Solarzelle und LEDs auf eine Platine bauen.
Anschließend ging es noch in das Labor für Elektrooptik, in welchem die Technikantinnen spannende Einblicke erhielten und gemeinsam einige Experimente zu Farbstoffen durchführten.
Text: Isabelle Sievers, Technikantin TU Braunschweig 2022/23
Die Technikantinnen der TU Braunschweig besuchten das Institut für Werkstoffe und lernten dabei die große Prüfhalle des Instituts kennen, in der verschiedenste Bauteile, wie z.B. Kupplungen von Bahnen, auf bestimmte Qualitätskriterien getestet werden.
Außerdem lernten sie den Bereich der Metallografie kennen. Hier bei konnten sie im Labor ihre Stahlproben für das Mikroskop selbst vorbereiten und anschließend deren Struktur unter dem Mikroskop anschauen.
Wir waren im Volkswagenwerk in Wolfsburg zu Gast. Im Stammwerk des Automobilkonzerns haben wir das weltweit größte Presswerk kennenlernen dürfen.
Begonnen beim Wareneingang der Coils verschiedener Güten, Durchmesser und Gewichte per Zug oder LKW, ging es weiter zum Platinenschnitt der Straße 10. Das Werk verfügt über 8 Schneideanlagen, die sowohl einfach Rechteckplatinen, als auch kompliziertere Formplatinen zuschneiden. Hier werden aus den tonnenschweren Coils einzelne Platinen verschiedener Maße geschnitten. Dem Weg der Platinen folgten wir weiter zur Pressenstraße 500, dem Aushängeschild des Presswerks. Hier erfuhren wir, dass die Pressenstraße aus fünf bis sechs einzelnen Pressenstufen besteht. In jeder Stufe wird das Blech weiter geformt. Vom ersten Ziehen über das Nachformen und Abkanten hin zum Lochen entsteht aus dem Blech das Fertigteil.
Das Presswerk legt den Grundstein für den Karosseriebau, daher muss hier jedes Bauteil perfekt sein. Daher haben wir verschiedene Methoden zur Zustandsüberwachung und -optimierung kennengelernt, unter anderem die akustische Kamera und die Thermografie.
Bericht: Leandra Hampe-Michels, Technikantin TU Braunschweig 2022/23
Die Technikantinnen der TU Braunschweig besuchten das LegoLab im Institut für Anwendungssicherheit. Dort lernten sie zunächst die EV3 Legoroboter kennen und brachten ihnen das Fahren und Drehen in kleinen Übungen bei. Anschließend bekamen sie die Aufgabe, den Roboter in Python so zu programmieren, dass er einer weißen Linie folgen konnte. Hier gab es einige Hindernisse zu überwinden, aber die Technikantinnen nahmen die Herausforderungen an und programmierten erfolgreich und mit Freude ihre Anweisungsfolgen, mit denen der Roboter (mehr oder weniger) der Linie folgen konnte.
Bei dieser Exkursion ging es für uns Technikantinnen gemeinsam mit den Teilnehmerinnen von step in MINT zur Battery LabFactory Braunschweig (BLB) und ins Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF).
Unsere Führung startete mit einer freundlichen Begrüßung durch drei junge Mitarbeiterinnen (Gabriela Ventura Silva, Christina von Boeselager und Johanna Haupt), die mit unterschiedlichem Hintergrund interdisziplinär an der BLB arbeiten und uns durch diese führen sollten. Sie stellten zunächst sich und die Struktur der BLB vor. Die BLB ist die Schnittstelle aus neun Instituten der TU Braunschweig, der TU Clausthal, der Leibniz Universität Hannover, des Fraunhofer Instituts sowie der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und diversen Partnern aus der Wirtschaft (z.B. Volkswagen).
Außerdem wurde uns die Funktionsweise einer Lithium-Ionen Batterie-Zelle erklärt, denn an dieser forscht die BLB. Danach ging es in die Produktions-/Forschungshalle der BLB. Dort haben wir in zwei Gruppen die verschiedenen Schritte einer Batteriezellproduktion nähergebracht bekommen.
In der BLB wird aber nicht nur an der Batteriefertigung, sondern auch an der Nachhaltigkeit der E-Mobilität und an der Frage, wie viel sauberer E-Autos im Vergleich zu Verbrennen wirklich sind, geforscht. So werden alle Aspekte des gesamten Lebenszyklus eines E-Autos berücksichtigt, von der Gewinnung der seltenen Erden für die Batterie über die Produktion des Autos bis zur Entsorgung bzw. des Recycling des Autos und der Batterie.
Text: Anna Lemke, Technikantin TU Braunschweig 2022/23